Das war eine schwierige Frage. Ich habe mein Fotoalbum zugeklappt und aus dem Fenster geschaut. Die Mia hat so lange gewartet, ohne was zu sagen, nur einmal hat sie mit dem Fuß ein bisschen am Album herumgeschoben, weil da wohl ein Foto heraushing. „Warum du Bilder von Eiern sammelst, musst du mir auch noch mal erklären“, hat sie gesagt, und ich habe „psst“ gemacht, damit sie mich nicht weiter in meiner Nachdenkerei stören täte.
Vorm Fenster wedelte die Birke mit der Frisur, immer zur Seite, dann wieder zurück und auch mal nach vorn und nach hinten. Die Wolken hatten sich platt gemacht und eilig, ohne sich um anderes zu kümmern. Allmählich tat Hunger meinen Magen anknurren, aber ’ne Antwort hatte ich noch immer nicht gefunden.
„Wird’s heute noch was?“, tat die Mia drängeln.
Sie hockte neben mir auf dem Sofa. Die Bauchfedern standen ein bisschen ab, so wie bei einer Kugel, unten guckten die Krallenspitzen raus. Die Mia erinnerte mich an einen Schneemann – nicht weiß natürlich, sondern grün, aber die Plauze kam hin. Fast wäre mir Gekicher aus dem Schnabel gerutscht, doch ich hab schnell den Flügel hochgerissen und „ähäää“ reingerufen, damit es sich so anhören täte wie ’n Hustenanfall.
„Wozu willst du das überhaupt wissen?“, habe ich die Mia gefragt, als mein Gucken wieder ohne verräterische Auskunft war.
„Ich möchte nur deine Meinung hören“, hat sie geantwortet. „Du bist doch hier der Experte für alles Mögliche.“
Nun, dem konnte ich natürlich nur Beipflichtung zunicken. So gesehen war es geradezu logisch, dass mich die Mia um Rat fragen tat.
Später kam mir ein Ideenblitz. Ich lag gerade im Kühlschrank auf dem mittleren Rost, weil die Mama die Ravioli vom Mittagessen ganz hinten abgestellt hatte. Der Teller tat sich nur mit Gezerre rückwärts bewegen und das auch nur ganz langsam. Das Gitter drückte mir in den Bauch und an meinem Hintern hatte sich schon ’ne Noppenlandschaft gebildet wegen Kälte. Nur mein Kopf war heiß; darin garten Gourmetköche gerade ein Luxus-Menü: Was wäre – so tat ich Überlegung machen –, wenn’s ein Lexikon gäbe, wo man all seine Fragen nachschauen könnte. Ich meine nicht so eins aus Papier zum Umblättern und Fettkrallen draufmachen, denn so was gibt’s ja schon bei uns in der Bücherei, sondern ein Lexikon aufm Bildschirm, im Internet, damit man alles gemütlich daheim hat. Dazu müsste natürlich ein Fachmann sein Wissen hergeben, dann müsste er alles aufschreiben und sammeln und sortieren wegen Ordnung und gut wieder finden können von den Leuten, die daran Interesse anmelden.
Ich hatte den Teller endlich nach vorn zum Abgrund, zur Kühlschranktür gezogen, und nun tat ich Überlegung machen, wie ich die Ravioli am besten aus dem Kühlschrank kriegte – da fiel mir ein, dass ja ich der Fachmann bin! So viel, wie ich wissen tu, zum Beispiel über Matchbox-Autos, Phülosophie, Gottestum, Puzzles, Video-Filme und Nudelsoßen, wäre es doch sehr schade, wenn all dies verloren ginge, nur weil ich zu bescheiden bin, darüber Auskunft zu machen, es sein denn, man täte mich extra bitten. Aber wenn ich nun Fachartikel schreiben würde über all diese Themen und sie dann in meinem Lexikon zum Abrufen bereithielte, dann wäre das ja was ganz anderes. Außerdem könnten später ja noch andere Leute Hinzufügung betreiben über das, was sie so kennen über andere Sachen. Ich dachte dabei an die Mia. Sie ist zwar ohne jegliche Bildung, aber wie man diese Quarkpampe anrührt, die sie sich dauernd aufs Gesicht klatscht gegen Falten und Pickel, das weiß sie genau, und vielleicht wäre ja ’ne andere Tussi froh, wenn sie diesen Tipp lesen dürfte. So käme eins zum andern und am Ende wäre das Lexikon komplett.
Ich musste die Ravioli schließlich aus der Tomatensoße fischen und einzeln auf den Küchentisch werfen, weil der Teller zum Tragen doch zu schwer war. Dabei tat mir einfallen, dass man als Erstes einen Namen braucht für sein Projekt. Es ging mir so einiges durch den Kopf. Der Name sollte voller Prägnanz sein und dennoch gut auszusprechen. Ein bisschen half, dass mein Magen nicht mehr knurrte. Ich saß auf dem Küchentisch, hielt eine Klappnudel in der Hand, biss immer mal ab und dachte weiter nach. Das zog sich hin, vor allem weil Tomatensoße auf meine Füße tropfte und meinen Überlegungen immer wieder Unterbrechung bereitete wegen Kälteschreck, aber nach der sechsten Ravioli hatte ich den Namen endlich gefunden:
Wie wär’s mit was Zusammengesetztem? Also vorne intelligent mit hinten was anderem Intelligenten dran. Ich bin ’n Vogel, nicht? Von mir soll das Lexikon geleitetet werden, also beginnt der Name mit „Gockel“. Da weiß der Kunde gleich schon mal, wem er seinen Dank zu verpflichten hat. Darauf sollte was folgen, was Wegweisung gibt auf den Zweck. Das wäre „pet“, englisch für Tier, denn Tiere nutzen nun mal das Internet mehr als Menschen. Und damit alles schön fließend klingt und meine mittelamerikanischen Wurzeln Ehrung erhalten, verbinde ich alles mit ’ner lateinischen Endung, also bleibt unterm Strich: Gockelpetzia.
Ich finde diesen Namen toll! Am liebsten hätte ich gleich losgelegt, aber vorher musste ich noch den Tisch abwischen und den Fußboden und den Kühlschrank. Mein Kopf tat sich elastisch anfühlen von der Ohrfeige, die die Mama mir verpasst hat, als sie in die Küche gekommen war und sich umgeschaut hatte. Sie ist manchmal etwas abwegig von der Verständnis-Pädagogik und tut auch nicht auf mich hören, wenn ich ihr Warnung gebe, dass sie von der Brüllerei fiese Halsschmerzen kriegt. So muss ich immer viel Geduldübung betreiben mit ihr – sie ist halt nur ein Mensch voller Unzureichung und Wankelmut. Andererseits backt sie prima Marmorkuchen. Das sollte berücksichtigt werden, falls jemand jetzt denken tut, bei ihr wäre nichts mehr zu machen.
Beim Wegkratzen der Tomatenmatschflecken ist dann alles ganz schnell gegangen. Vor mir lag das Konzept plötzlich offen da wie das Tagebuch von der Mia. So muss man es aufziehen: Man schreibt die Fachartikel, gibt ihnen Stichworte, zum Beispiel „Fetthaltige Keksglasur“, „Maoismus“ oder „Zollbestimmungen für Orchideen und Gürtelrosen“, und dann versieht man die Kopfzeilen mit einem kleinen Fenster, damit die Leser dort reinschreiben können, was sie suchen. Wer selbst was Schlaues weiß, darf sich anmelden und auch was hinschreiben. Dazu gibt es Links auf andere Seiten, wo man hinklicken kann wegen Prüfung, aus welchen Quellen der Schreiber seine Behauptungen schöpfen tut. Und wer Fotos hat, darf sie ebenfalls dort hinpacken, zur Untermalung. Nur eins war mir noch nicht klar: Ob es sinnvoll ist, mein Lexikon in andere Sprachen zu übersetzen. Ich meine, tun sich syrische Goldhamster für Norwegerpullover interessieren oder mongolische Jacks für den Papaya-Anbau? Wohl eher nicht, oder? Wenn doch, müssen sie halt Deutsch lernen – basta. Ich glaube nicht, dass andere Länder reif sind für meine Idee.
Später saß ich endlich am PC. Ich habe erst mal eine Liste gemacht von den Artikeln, mit denen ich sofort loslegen konnte. Darunter waren Pflegetipps fürs richtige Abpuscheln von Matchbox-Autos, die erste Zeile von „Jauchzet, frohlocket“, ’ne Rezension vom Mickey-Maus-Sonderband 1977, die Anleitung für Aufbackbrötchen, eine Abhandlung über Zombies und Osterhasen und die Definition vom Duschen und warum man es nicht braucht. Anschließend habe ich grob überschlagen, was die Mia beitragen könnte. Das war nicht viel: ’n bisschen was über Kosmetik, über Bikinimode, wie man in der Disco albern mit dem Hintern wackelt und warum es gut ist, vorm Rendevouz kein Zwiebelmettbrötchen zu futtern. Vielleicht könnte ich später die Mama bitten, auch noch was zu schreiben, damit mehr Masse zusammenkäme. Sie ist ganz gut im Putzen, Einkaufen, Volieresäubern und Wäschewaschen. Da täte sich bestimmt das eine oder andere Thema voller Spannung und Nützlichkeit finden. Für den Anfang fand ich das schon mal ganz gut.
Als die Mia mich störte, machte ich gerade Grobschätzung, wie lange ich wohl mein Taschengeld sparen müsste, um den Server zu mieten für meine Enzyklopädie. Die Mia flog auf den Schreibtisch, kam dann angewatschelt, hockte sich direkt neben den Laptop und fragte, was ich machen täte. Sie hatte metallic-lila Nagellack auf den Krallen und einen Waschlappen als Turban um den Kopf. Daraus miefte es billig nach Apfelchemie.
„Geschichte“, sagte ich.
„Geschichte?“, kam es zurück.
„Ja. Ich habe gerade ein Online-Lexikon erfunden: Hier! Guck mal!“
Auf dem Bildschirm konnte sie die ersten fünf Sätze von meinem allerersten Artikel lesen. Es ging um Lakritzschnecken. Dann erzählte ich ihr Genaueres von meiner Idee, wie mein Plan funktioniert und mit welcher Revolutionswirkung wir rechnen müssen, denn so ein Lexikon täte über kurz oder lang natürlich dem gesamten doitschen Wissen enorme Steigerung verleihen. Die Mia guckte erst auf den Monitor, dann auf mich, ließ die Flügel hängen und machte „püh“. Danach kam lange nichts. Es ist wirklich erstaunlich, wie beharrlich Weiber glotzen können ohne jegliche Informationsvermittlung. Nur die oberste Wurst vom Turban hatte sich gelockert und tat jetzt mit einer Ecke runterhängen.
Irgendwann fiel mir ein, dass die Mia ja einen speziellen Grund gehabt haben könnte, warum sie zu mir gekommen war. Richtig – war da nicht noch eine dringende Frage gewesen?
„Wie hieß noch mal, was du heute Nachmittag wissen wolltest?“, habe ich um Auskunft gebeten.
Von der Mia kam aber nur Stirnrunzeln in unveränderter Dauerglotzerei. Endlich schien sie Erinnerung zu erhalten:
„Ja … meine Frage … hm.“
Dann kam wieder eine Pause und die Mia tat Luft holen:
„Ich hatte wissen wollen …“, sagte sie.
„Ja?“
„... ob Bildung und Idioten sich kennen – aber lass man, hat sich erledigt, ist nur so ’ne Idee gewesen … kommst du mit in die Küche? Die Mama hat Bärchenwurstschnitten hingestellt. Die magst du doch so gern.“
Dagegen tat sich so schnell kein Einwand finden, außerdem hatte die Mia gestern versprochen, mir drei Seiten aus „Peterchens Mondfahrt“ vorzulesen. Das wollte ich auf keinen Fall verpassen.
© Max: Papageiengeschichten
Lieber Max, liebe Mia,
AntwortenLöschenwünsche euch möbelseitig alles Gute zum Einzug in eure neue virtuelle Voliere. Ich hab Brot und Salz für euch mitgebracht und Baldrian für Mama.
Ich hoffe, mir damit einen gepolsterten Sitz in der ersten Reihe erschleimt zu haben. ;)
Viele Grüße von ganzweitweg,
die Kischte
Hallo Mia und Max,
AntwortenLöschenschön wieder mal von Euch zu hören. :-)
Ich freu mich schon bald mehr von Euch lesen zu können und hoffe, daß es noch gaaanz viele weitere Geschichten gibt.
Gespannte Grüße,
Dein Bömmel
hallo max, du grüner klops,
AntwortenLöschentoll endlich mal wieder etwas von dir meiner freundin mia zu lesen.
wir haben uns schon echt gedanken gemacht.
viele grüsse von
dina, juju, rico und natürlich der mama
@ All ihr Leute. Herzlichen Dank für eure Zeilen voller Freundlichkeit und Geschleime. Ich freue mich auch, von euch zu hören.
AntwortenLöschenHabt ihr gemerkt? Ich war inzwischen in einem Rechtschreibe-Internat. Ich hatte lauter Dreien im Diktat. Jetzt bin ich Prophi!
Wenn mich mal einer von euch besuchen will, müsst ihr Bescheid sagen, weil ich dann erst die Mia aus der Voli schmeißen und die Mama um Erlaubnis fragen muss. Aber das sollte klargehen.
Meldet euch einfach.
Viele Grüße
euer Max
Hallo meine lieben Freunde,
AntwortenLöschenMax, deine Rechtschreibung hat sich ja mächtig entwickelt. Alle Achtung, das hätte dir wohl keiner zugetraut.
Liebe Freundin Mia, ist der Max immer noch so ein dicker, unbeholfener Bratbär oder weiß er sich jetzt zu benehmen? Mir scheint, er ist ein ganz, ganz kleines Stück erwachsener geworden.
Der Coco und ich freuen uns auf jeden Fall, endlich wieder von euch zu hören.
Liebe Grüße von
Cora, Coco und Gisela
Dicker, unbeholfener Bratbär - ich tu wohl nicht richtig lesen!
AntwortenLöschenNatürlich, die Cora. Hätte ich mir ja denken können.
Ich war bei der Ernährungsberatung, im Rechtschreibe-Internat und in der Kindertanzstunde! Ich bin total neu! Aber das tust du nicht verstehen, du Bergwerksputchen.
Ich freue mich trotzdem von dir zu hören und natürlich von meinem Freund Coco und der Tante Gisela. Ich habe euch vermisst. Aber jetzt seid ihr ja da. Fein.
Euer Max
Huhuuuuu!
AntwortenLöschenHallo Max, Du alte Fischhaut!!
Hier ist Dein alter Kumpel Rory!
Ist ja echt irre, Du bist jetzt im Internet!
Du wirst sicher noch viiieeeel berühmter als der Wickie-Peter.
Ich bin ja mal gespannt, zu welchen Themen Du so Deinen Senf dazugibst - wird sicher sehr unterhalts... - ääääh - ich meine natürlich lehrreich (hihih).
Mein neuer Kumpel Flynn findet Dich echt cool - aber der kennt Dich ja noch nicht so richtig ;);)
Knuddel mal die Mia und deine Mama von mir!
Viel Glück mit Deinem Wissens-Lexikon!!
Dein Freund Rory!
Huhuuu! Roooory! Du alte Weißwurst! Steht Bayern noch?
AntwortenLöschenSchön von dir zu hören.
Du wirst mich nicht wiedererkennen - ich bin ganz neu. Früher war ich klein, doof und ungehobelt, heute bin ich groß! Der Flynn soll mich ruhig kennen lernen, es wird mein Schaden nicht sein.
Die Knuddelei habe ich mündlich vogetragen, gilt das auch? Ich soll euch herzliche Retour geben.
Lasst euch mal wieder blicken!
Gruß an Tante Gaby und an euch.
Dein Max
Hallo Max,
AntwortenLöschengell, du hast Onkel Busch auch gekannt. Wegen "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr". Mir gehts genauso, wenn ich behaupte dass ich der hübscheste Grüne in meiner Gruppe bin, dann ist das zwar nicht Bescheiden, aber wahr.
Wenn ich mir eine Gockelpetzia bestelle, lieferst du die persönlich aus?
Dein Grunzer
Hallo hübschester Grunzer,
AntwortenLöscheneine Gockelpetzia kannst du haben, aber nur mit PC. Ich bin aber erst bei Buchstabe A: Ameise, Ananas, Achterbahn, Akkuschrauber, Apokryphe. Wenn ich fertig bin, geb ich dir die Klickadresse, dann brauchst du mir nicht extra Anlockung zu betreiben, sondern kannst es dir selbst nach Hause holen.
Darf die Bubi mich mal besuchen? Die Mia hat viele Kataloge mit Schlüpper-Mode, die könnten wir uns dann gemeinsam anschauen. Du hättest doch nichts dagegen?
Dein Max
Hallo kluger Max,
AntwortenLöschenich hoffe dass ich "kluger Max" zu dir sagen darf. Weil dann würde ich dir die Bubi gerne für einen netten Mädelsabend schicken. Meine Hoffnung ist, dass du auch Hüpfnose oder wie das heißt, kannst. Dann mach doch bitte dass sich die Bubi in mich verliebt und sie von dem Rotbalkenheini nix mehr wissen mag.
Dann bestelle ich auch eine doppelte Portion Gockelpetzia mit A, wie Ananas.
Du brauchst doch immer Taschengeld und ich habe viel gespart.
Dein Grunzer
PS: Aber lass bitte deine Flügel von Bubi
Lieber Grunzer,
AntwortenLöschendu und verlieben? Ja, geht das denn? Ich meine, wegen Moralgründen? Oder meinst du mit Liebe, sich abwechseln beim Geschirrspülen? Wenn du mich fragen tust: Wenn die Bubi schöne Augen für den Rotbalkenheini hat, dann ist es nicht weit her mit ihrem Geschmack und du solltest die Krallen davon lassen.
Das Gockelpetzia kriegst du umsonst. Wenn du aber unbedingt Geld loswerden willst, geb ich's dir auch für Kosten.
Dein Max
Lieber Max,
AntwortenLöschenjawoll ja, ich geb's zu. Die Bubi hat mich verliebt gemacht. Aber was ich auch mache, die guckt mich nicht mal mit der Schwanzfeder an. Dabei bewache ich sogar ihre Kommode, bin ins Fitnesscenter und kann nun wieder wie eine Eins fliegen, aber alle Bemühungen sind umsonst.
All meine Hoffnung ruht nun auf dir, lieber Max. Und wenn es sein muss, spiel ich auch den Pantoffelhelden und spüle das Geschirr alleine.
Also wie isses, kann man guten Geschmack nicht lernen?
Danke für dein liebenswürdiges Angebot mit der Gratis-Gockelpetzia, aber du wolltest doch gerne das neueste Modell von Matchbox haben.
Dein Grunzer
Hallo Grunzer,
AntwortenLöschenprobier's mal mit der Botschaft aus dem Lied von Crosby, Stills und Nash: Iff ju kant kiep se wan ju laaf, laaf se wan ju wis. Auf Deutsch: Wenn du die Bubi nicht kriegen kannst, tu den Urmel nehmen. Aber, ach nee, das geht ja auch nicht wegen deiner Engmoral: Männer kommen ja nicht in Frage. Ja, dann weiß ich auch nicht.
Nächste Frage: Guten Geschmack kann man nicht lernen - den hat man. Guck mich an.
Dein Geld nehm ich gern für das neue Matchbox-Auto. Du kannst es gleich für mich bestellen und herschicken lassen. Das erspart mir Arbeit.
Dein Max
Lieber Max,
AntwortenLöschenich will aber die Bubi haben und nicht den Urmel. Der ist doch sowieso mein Freund.
Du kannst doch etwas von deinem guten Geschmack auf die Bubi abfärben lassen, wenn sie zu Besuch bei dir und Mia ist.
Das Matchbox-Auto gebe ich Bubi für dich mit.
Magst du es in einer Geschenkverpackung haben?
Dein Grunzer
Also, Grunzer, das wundert mich sehr, dass du die Bubi allein weglassen willst. Hast du dir das gut überlegt?
AntwortenLöschenIch habe inzwischen Erlaubnis eingeholt und kann dir mitteilen, dass die Bubi am nächsten Wochenende kommen darf. Sag mir, wann sie ankommt, wir tun sie vom Bahnhof abholen. Aber nicht, dass der Stiesela dabei ist! Für Angeber ist hier kein Platz.
Das Matchboxauto bitte in Knackkammerfolie einpacken, damit es keine Dellen leidet.
Dein Max
Lieber Max,
AntwortenLöschendir als Freund kann ich doch vertrauen, dass du die Flügel von der Bubi lässt?
Vielen Dank für die Einladung von Bubi, sie freut sich sehr dass sie mit Mia mal intime Gespräche führen kann. Kommen tut sie püntklich zum Nachmittags-Kakao. Stiesela bleibt hier, ist ein reines Mädels-Weekend.
Was machst du so lange?
Mit ganz viel Knackfolie mache ich aus deinem Matchboxauto eine Mogelpackung.
Dein Grunzer
Natürlich kannst du mir vertrauen, Grunzer. Ich werde doch nicht meinem Freund die alte Jungfer ausspannen. Du hast doch keine andere. Ein Fiesling, wer darauf nicht Rücksicht machen täte!
AntwortenLöschenAlso abgemacht. Wir tun dann die Bubi abholen. Du musst dir keine Sorgen machen. Hier bei uns will auch kein anderer 'ne alte Junger klauen.
Dein Max
Wenn du nicht "der" Max wärst und ich nicht sicher wüßte dass du einen losen Schnabel hast, wär' ich fast eingeschnappt, dass du die Bubi als alte Jungfer bezeichnest.
AntwortenLöschenSchließlich hat die Bubi schon bei den Topmodels mitgemacht und nur weil ihr ein paar Zentimeter fehlen, ist sie nicht genommen worden.
Danke fürs abholen, hab ein Auge auf die Kleine.
Dein Grunzer
Wo fehlen der Bubi ein paar Zentimeter? Am BH? Hi hi hi.
AntwortenLöschenSag ich doch: alte Jungfer. Aber keine Angst - ich tu sie das nicht merken lassen, schließlich habe ich Gentleman-Benehmen.
Dein Max
Du Frechdachs du. BH hat die Bubi noch nicht nötig. Die ist noch ganz schön knackig.
AntwortenLöschenIch mag dich ja wie du bist Max, aber bei der Bubi musst dich wirklich benehmen. Du weißt doch was dein Job ist. "Vogelflüsterer"
Ich zähl auf dich. Als Belohnung winkt mein altes Matchbox Flugzeug.
Dein Grunzer
Und ob die Bubi einen BH trägt. Ich hab ihn ja selbst gesehen. Sie hat ihn mir gezeigt. Ich hoffe, das macht dir jetzt keine Betrübnis, weil ich mehr weiß als du.
AntwortenLöschenMit flüstern komme ich nicht weit, wenn mir die Angeflüsterte was zurückbrüllt. Mach mal die Augen auf, Grunzer, und kehr ein in die Realität, sonst wird das nie was mit Freundin, Erotik und so. "Quarktasche" hat die Bubi mich genannt. Und du hast noch immer Engel-Eindruck von ihr!
Dein Max
Also wirklich Max, ich soll dir glauben dass Bubi ausgerechnet dir, ihren BH gezeigt hat? Du, wo noch nicht mal weißt dass es zweierlei Geschlechter von Vögel gibt? Du machst mir eine heitere Nacht mit viel Gekicher.
AntwortenLöschenDein Grunzer
Der BH ist erbsengrün in Cup S (Schokolinse). Er hat zusammen mit dem rosa Rippenschlüpper bei uns im Bad auf der Wäscheleine gehangen. Beide Beutel passen mir nicht. Die Mama hat der Mia Rede gehalten wegen Vorbild für solide und warm. Tust du mir jetzt glauben, dass ich Intimkenntnis habe von Sachen, die du nur in deinen Schwülträumen sehen kannst?
AntwortenLöschenDu hast durchs Schlüsselloch gespickt Max, pfui, schäm dich. Nur weil du mein Freund bist, petze ich das nicht weiter.
AntwortenLöschenDein Grunzer
Das ist keine Schlüssellochspickerei, sondern Schmuddel-Journalismus. Ich bin beruflich dazu verpflichtet.
AntwortenLöschenDann kannst du nur bei der Blödzeitung angestellt sein. Die nehmen ja jeden, der Übertreibungstalent hat.
AntwortenLöschenIch bin freier Mitarbeiter bei "Skandal!"
AntwortenLöschenDass es Waschbären gibt, die sich nach der Toilette nicht die Pfoten waschen und sowieso kein Deo benutzen, das habe ich herausgefunden. Im Moment tu ich über Bio-Sekten recherchieren, die in dünn besiedelten fränkischen Gegenden vermurkste Müsli-Anschauung ausleben. Das ist superinteressant. Wenn du wüsstest, was es alles gibt. Du tätest kichern vor Lachen.