Bügelt eure Putze auch so gern?
Unsere ist ganz wild danach, deshalb verbringt sie jedes Wochenende damit - mindestens.
Meist zieht sie sich in einen hinteren Winkel zurück, damit sie ihre Freude mit niemandem teilen muss. Wir haben dann nur von weitem Einblick, hören allenfalls das Juchzen und das fröhliche Aufstampfen des Plätteisens.
Heute aber hat die Mama ausnahmsweise im Arbeitszimmer das Brett aufgestellt. Das eröffnete uns die seltene Gelegenheit, endlich mal korrigierend einzugreifen. Wir fanden nämlich schon lange, dass die Klamotten nicht ordentlich glatt sind. Das kann man besser machen.
Erst mal hat die Mia das Brett geprüft. Wackelt es? Die Beine grätschen und ein wenig wippen. Seht ihr die albernen Enten auf dem Bezug? Ich wünsche mir zum Geburtstag Servietten mit dicken Menschen drauf. Ha ha ha, was die können, kann ich erst recht.
Ich habe vom Kletterbaum aus zugeschaut.
Dann wieder die Mia: Der Elan ist fort. Jetzt nur noch unprofessionelles Rumgestehe.
Ah, es kommt Bewegung in die Sache; die Mia dreht den Kopf.
Nä. So wird das nix. Der Schädel ist wieder in Glotzposition eingerastet. Lass mich mal ran!
So macht man das: Das Prüfobjekt selbstbewusst in Besitz nehmen.
Schau gut zu, Putchen, der Onkel Meister wird dir jetzt ein paar Lektionen erteilen.
Links gucken ...
... rechts gucken. So haben der Weiße Riese und der Gilb keine Chance. Hier versteckt sich keiner.
Dann in der Mitte mit dem Schnabel die Falten platthämmern.
Zum Schluss das Material prüfen, ob es auch genügend feucht ist. Notfalls draufhauchen oder mit einem Klecks nachhelfen.
Alles okay. Mama, du kannst anfangen.
Bitte, gern geschehen.
© Max: Papageiengeschichten