Es ist wieder so weit. Ein altes Lebensjahr ist um, ein neues beginnt. Jeder aufrichtige Mann nutzt diesen Anlass für eine Bilanz. Machen wir es kurz. Ich nenne euch die wichtigsten Stichpunkte und schreib dazu, was es damit auf sich hat.
Die augenfälligste Veränderung: Letztes Jahr um die gleiche Zeit fand ich die Zahl 8 total toll. Inzwischen habe ich meine Meinung geändert. Ich finde nun die 9 besser. Sie passt ausgezeichnet zu mir.
Wie mein Tag begann: Ich wurde geweckt von einer Kerze, die mir fast die Bauchfedern weggekokelt hätte. Dann kriegte ich Happy Birthday gesungen. Die Mama hat mich abgeschmatzt wie nicht ganz dicht.
Geschenke: einen blöden Schlafanzug aus Frottee mit Ufos drauf. Von der Mia neue Klingeltöne und 10 cm mehr Platz in der Voliere für meinen persönlichen Kram. Von den Matschfaltern einen Guckapparat mit Bildern von Paris, aber – typisch – schon kaputt: Wenn man durchguckt, klimpern die ganzen Glassplitter hin und her. Man sieht nur noch bunte Muster.
Weitere Geschenke: Für heute Abend hat die Mama ein Kino für mich reserviert. Vorher gehen wir alle bei McMampf Pommes futtern: die Mama, die Mia mit dem Harald, Roosevelt, Otis und ich. Im Kino gibt’s dann meinen Lieblingsfilm, das Dschungelbuch. Ihr wisst schon, Mogli, Balu und so. Darauf freu ich mich schon total. Blöd ist nur, dass so eine Kinoreservierung megateuer ist. Damit sich das lohnt, damit die Bude voll wird, hat die Putze das restliche Publikum gleich mit dazu eingeladen – all meine Freunde, wie sie sagt. Boah nee, dass die beiden Pelzfliegen dabei sind, ist schon schlimm genug. Dass die Plattfuß-Muschpoke vom Harald vom Ententeich kommen wird, kann ich ja auch noch mit einem gütigen Arschrunzeln absegnen, aber dass im Kino (in meinem Kino!) unsere bekloppten Dachtauben hocken werden, das geht eindeutig zu weit. Ich hör sie schon gurren, die mit ihrem dämlichen Kopfgenicke. Die Sessellehnen voll mit dem grauen Kroppzeug. Und dann werfen sie wieder Popcorn nach mir und rufen: „Na, Grünqualle, hat dir Dr. Frankenstein frei gegeben?“
Viel lieber würde ich mit euch feiern. Wisst ihr noch? Meine Geburtstagsfete letztes Jahr? Die war super. Aber die Putze will heuer unbedingt auf Familie machen. Vielleicht nehm ich 'ne Stinkbombe mit. Die Dachkraken sollen sich schon mal kuschelig anziehen.
Ausgebliebene Geschenke: Darüber möchte ich nicht reden.
Noch mehr Geschenke: Mein Freund Grunzer hat mir einen Abenteuerroman geschrieben. Er hat Spiralbindung und heißt: „Mein dicker Bruder Schwatzender Frosch". Eigentlich hatte er mir was anderes versprochen. Ich sag nur: dreistöckig.
Mittagsessen: Die Mama macht mir heute Kartoffelpuffer. Die hab ich mir gewünscht.
Vorsätze fürs neue Lebensjahr: mit dem Rülpsen aufhören und weniger Malzbier trinken.
Wünsche: dreistöckig!
So, und zum Schluss habe ich noch eine kleine Überraschung für euch.
Ich will euch was schenken.
Ja, ihr habt richtig gehört. Zwar bin ich derjenige, der wegen Geburtstag ein Anrecht aufs Absahnen hat, aber heute machen wir's mal umgekehrt – ihr kriegt was von mir. Genauer gesagt verlose ich euch. 3 Preise werde ich spendieren. Sie sind genau gleich, eine nette Kleinigkeit, nur jeweils individuell angepasst an den jeweiligen Gewinner. Man kann auch sagen, es ist ein kleiner Dank an all die fleißigen Rater, die sonntags bei meinen Rätseln mitmachen.
Deshalb kommen in die Verlostrommel alle, die schon mal was gewonnen haben, also sowieso schon in der Statistik stehen. Dabei erhalten alle, die 1 bis 9 Mal gewonnen haben, 1 Stimme, alle die 10 bis 19 Mal die Gewinner waren, 2 Stimmen usw. Unsere Rätsel-Queen Cora mit über 30 Punkten kriegt demnach ganze 4 Chancen auf einen der Preise. Ich finde, das ist okay. So ein Einsatz soll ruhig belohnt werden. Außerdem ist ja sowieso alles nur ein nettes Spielchen.
Eben weil es hier nicht bitterernst zugeht, dürfen natürlich alle andern auch mitmachen, egal ob sie jemals am Rätsel teilgenommen haben oder nicht. Alle sind eingeladen; die Verlosung steht allen offen. Wer sonst noch mitmachen möchte, schreibt mir das einfach kurz in den Kommentar. Dann bekommt derjenige auch ein Loszettelchen.
Alles klar? Na, dann freue ich mich auf das Loseziehen. Ach ja, Einsendeschluss ist der Samstag. Die Verlosung machen wir am Sonntag.
© Max: Papageiengeschichten