Wir Amazonen haben kurze Beine, sehr kurze Beine. Missgünstige Menschen nennen sie Stampfer oder lachen über uns, da wir angeblich „Hosen“ anhätten – im Gegensatz zu Hühnern zum Beispiel, denn tragen nur „Höschen“: Die Federn enden am Hintern, die Beine sind nackt.
Bei uns hingegen endet der Federnsaum erst am Knöchel. Das haben wir mit Adlern gemein. Aber damit ist es auch schon vorbei mit der Sachverwandtschaft. Adler mögen ja gefährlich aussehen und dekorativ für Münzen Modell stehen, sie können auch prima Mäuse und Kaninchen aus der Luft jagen, doch so elastisch im Fußgelenk wippen oder gar die Füße als Werkzeug benutzen wie wir, das können sie nicht.
Unsere Füße sind außerordentlich praktisch. Sie erleichtern den Alltag ungemein. Zum Beispiel kann man mit den Krallen Brot festhalten zum bequemen Abbeißen. So krümelt es weniger und wir können futtern, wo wir wollen:
Die starken Gelenke befähigen ebenfalls zu hochalpinen Balanceakten. Abgrund? Pah, nicht für uns:
Mit Seil geht das natürlich auch. Hier eine simple Übung:
Weiter oben, wo es windet und schaukelt, kommen die Meister zum Zug:
Von der Seite sieht es so aus. Man beachte meine Krallen in eleganter Schulterhöhe. Beim Kinderturnen damals hab ich eine Eins dafür gekriegt:
Fürs Modellhängen kopfüber benötigt man Schwindelfreiheit und wiederum Kraft in den Gelenken, sonst wabbelt man wie ein Wackelpudding die Kordel hinab:
Aber kopfüber ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch sehr praktisch. Man kann sich auf diese Weise Dingen nähern, die einem von der andern Seite gar nicht oder nur schwer zugänglich sind:
Das Gleiche gilt natürlich für die Normallage. Hier sieht man mich beim unbeeindruckten Betrachten der gegenüberliegenden Häuserseite, obwohl gerade eben die Schaukel, auf der ich gesessen hatte, in die Tiefe gekracht war. Eine Amazone hindert so was nicht an der Ausübung ihrer urspünglichen Ziele:
Bei Enge in Gemeinschaft einer aufsässigen Partnerin kann sich die Fähigkeit zur Platzersparnis sogar als blessurmeidend erweisen:
Auch unterwegs (wie beispielsweise hier im Wartezimmer beim Tierarzt) lassen sind durch akrobatische Lageveränderungen neue Perspektiven eröffnen. Kann das etwa ein Goldhamster?
Kurzum: Wer mit vollem Gewicht UNTER einem Objekt schaukelt, ohne abzustürzen, und sich anschließend sogar, ohne Anlauf zu nehmen, wieder heraufschwingen kann, um auf selbigem zu sitzen, der hat wahrhaft durchtrainierte Beine:
Und mal ehrlich: Ballett macht einfach Spaß. Selbst ganzen Kerlen. Amazonenstampfern sei Dank:
© Max: Papageiengeschichten
Grossartig! Hammer Fotos!
AntwortenLöschenDas muss der Neid Dir lassen, dass kriege ich echt nicht hin!! Genausowenig, wie das senkrechte Kackern.... aber das übe ich noch!
Schlabberbussi, Phoebi
Danke, Phoebi. Dafür bist du der Meister des Schlammferkelns. Das kann ich nun wieder nicht.
LöschenEcht krass. Kompliment - diese Akkrobatik. Gefiedert sollte man sein. Zumindest drei Beine müssen bei mir auf dem Boden stehen, sonst wird es kritisch ;-))))))
AntwortenLöschenAber ich hab ja auch keine Federn *hehehe*.
Grüßle
vom Angus
Na, Angus, dein Flitzefoto bei dir auf dem Blog ist aber auch super. Das sieht ja fast aus wie fliegen. :-)
Löschenich bewundere wie elegant und gelenkig ihr zwei seid...ich kann zwar auch auf 2 Beinen stehen...aber nur ganz kurz und auch nur wenn es ein ganz besonderes Leckerlie gibt :-)))
AntwortenLöschenImmerhin, Georgie. Das ist eine Erfolgsrate von 50 % - denk mal an: 50 %!
LöschenLieber Max
AntwortenLöschenIch möchte mich bitte bei dir zu einem Akrobatik Lehgang anmelden! Lieben Gruss Diva
Oh ja, Diva. Lass uns tauschen. Ich bringe dir bei, wie du unter der Esstischlampe schaukelst, und du zeigst mir, wie ich in den Fluten des Rheins stehen kann.
Löschenalso ich bin ja schon jetzt auf der suche für mamas weihnachtsgeschenk und nach diesem blogeintrag und diesen fotos finde ich, dass die mama ihren pilates-kurs stornieren sollte. ich kauf ihr einen semesterkurs bei dir! hast du auch 10er blöcke?
AntwortenLöschendackelbussi
Ach, Pialein, das tut mir so leid. Wie gern würde ich dir helfen, aber weißt du denn nicht, dass ich keine Menschen mehr unterrichte, seit ich im Seminar "Richtig bücken und hocken" versehentlich unsere Putze in der Voliere eingeschlossen hatte? Ganze 5 Tage. Fettige Haare hatte sie gehabt, 3 Kilo abgenommen, einen krummen Rücken und 'ne Mordswut auf mich.
AntwortenLöschenWunderbare Akrobaten-Kür, nette Bilder und Texte - danke für die gute Unterhaltung - wir schauen mal wieder rum und üben derweil etwas die Kletterei...Liebe Grüße!
AntwortenLöschenDanke, Bente. Schau ruhig wieder mal vorbei. Wir freuen uns! Als Anfängerübung fürs Klettern würde ich nicht das Regel mit den teuren Bildbänden empfehlen. Man kann sich so schlecht an den Wälzern festkrallen.
AntwortenLöschenMensch Max,
AntwortenLöschenwas doch für ungeahnte Talente in Dir schlummern. Habe mich dran gemacht und uns bei dem Dieter für Supertalent angemeldet. Leider geht das erst im nächsten Jahr. Naja, wir wollen ja auch dem Gottschalk nicht die Show stehlen, wo er doch nur noch die hat. Und uns bleibt mehr Zeit zum Üben. Also ist stelle mir das so vor: Du kletterst und ich sitze unter Dir und solltest Du fallen, fange ich Dich mit dem Maul auf. Yeah, so machen wir das! Wann geht es los? Und, bei Dir oder mir?
Dein Pit
Pit, das ist eine Superidee. Ich kann gar nicht glauben, dass so was Tolles von dir stammt. Hast du dir das ganz allein ausgedacht? Ich wusste doch, dass ich mich auf dich verlassen kann. Freund bleibt halt Freund, egal was kommt. Bestimmt macht es dir nichts aus, dass ich zwischendurch immer mal wieder Kleckse verliere. Leider sind sie sehr saftig. Aber du brauchst nur dein Gesicht ein wenig wegzudrehen, bevor die Ladung runtersaust. Gott, was bin ich froh, dass dich das nicht stört! Du kannst dann in den Weihnachtsferien kommen. Ich krieg das schon hin. Du kannst im Bett der Putze schlafen. Sie geht dann so lange aufs Sofa.
AntwortenLöschenBis denne dein Max
Aber bitte sorge für ein rotes Plüschkissen. Ich kann nur in roten Plüschkissen schlafen!
LöschenPit
Schlafen? Ich dachte, du kiest uns die Einfahrt, wenn du schon mal da bist.
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