Sonntag, 27. Februar 2011

Gut eingekauft

Heute kam ein Päckchen. Darauf hatte ich schon lange gewartet. Ich habe nämlich im Internet bestellt. In Übersee, in USA. Dort bekommt man feine Sachen.

Ich hatte ja noch Geld von Weihnachten. Ihr erinnert euch? Unsere Austauschschüler? Die weiße Knalltüte aus Australien, dieser dusselige Kakadu, und die beiden Schaufelhufen, Rudolf und Snörre aus Norwegen? Die hatten ihr Taschengeld bei uns liegen lassen. Unsere Mama hatte ihnen Geld hingelegt wegen Amüsement über Weihnachten, aber das haben sie nicht eingelöst, und als sie abgereist sind, haben sie’s auch noch vergessen mitzunehmen.

Da habe ich gedacht, ich nehm‘s an mich, da ist es in guten Krallen. Ich muss nur darauf achten, dass ich keinen Unsinn dafür kaufe, also kein neues Ballerspiel oder Lakritzschnecken, sondern was Nützliches voller Sinn und Beifall. Das habe ich getan. Seht meine Schätze:

Dies ist ein Wandteppich. Die Mama oder die Mia muss nur noch Schlaufen oben dran nähen, damit ich eine Gardinenstange durchstecken kann. Das Ganze kommt dann über den Esstisch. In der Mitte die Schrift ist keltisch. Der Spruch ist handgearbeitet. Der stand so im Katalog. Nicht dass jetzt einer denkt, ich hätte ihn mir ausgedacht. Nee, das war alles haargenau fix und fertig so, ich brauchte nur noch anzuklicken und die Farbe fürs Garn auszusuchen. Hübsch, nicht? Der Spruch gibt den andern in der Familie Orientierung. Sie wissen dann besser, wo’s lang geht.


Die zweite Anschaffung ist dieses Ringbuch hier. Man kann es prima gebrauchen für Erinnerungsstütze, damit man weiß, was man zu tun hat nach dem Augenöffnen. Die wichtigsten Dinge habe ich schon mal notiert. Hinten ist eine Strichliste. Im Moment stehen da aber erst "TV", „Hackbällchen“ und „Mücken-Ravioli“. Das muss noch ausgebaut werden.



Vom dritten Posten habe ich leider keine Fotos. Unsere Diggi-Knipse nimmt sich nämlich gerade ihr Blackout, daher kann ich euch nur den Kassenbon zeigen Es sind mehrere kleine Dinge, die es in dieser Qualität nur im Ausland gibt. Dort ist man viel weiter mit Anregung, Sortiment und Haustierbetüddelung als bei uns. Aber wenigstens kann man an der Quittung sehen, dass ich keinen Quatsch rede, sondern wirklich voller Disziplin das Geld nur dem Online-Mann ins Fenster geschmissen habe. Die Preise sind auch voll in Ordnung.


Dafür ist das letzte Foto umso toller geworden. Die Mia hatte es sich sooooo gewünscht: ein Stoppschild für unsere Zimmertür, damit nachts, wenn wir schlafen, der Roosevelt und der Otis nicht immer in unseren Sachen wühlen. Einmal haben sie in Mias Silber-Bikini geschnaubt, und manchmal finde ich ein Matschboxauto eingebuddelt im Blumentopf. Wenn ich die beiden Kerle dann schüttele wegen rascherer Auskunft, verdrehen sie nur die Augen und fiepen, es wäre von allein dorthin gekommen und eingesunken im Morast wegen abgenutzter Sommerreifen. Ich hoffe, das hat nun ein Ende. Das Warnschild habe ich extra drucken lassen. Okay, ich gebe zu, es ist nicht so ganz ohne Eigennutz, aber ich finde, unter all dem andern praktischen Zeug, von dem ich persönlich nichts, aber auch gar nichts habe, kann auch ein bisschen was für die Mia und mich abfallen, nicht wahr? Ich geh das Schild gleich mal an die Tür nageln.

© Max: Papageiengeschichten

8 Kommentare :

  1. Du Schnabelheld Max, willst deine Wurzeln in den USA gefunden haben? Hätte nie gedacht dass du bekannt wie ein bunter Hund bist.
    Mit dem Zoofachladen stimmt aber etwas nicht, die verkaufen ja Dinge für die Schädlingsbekämpfung. Oh Schreck, ich muss schnell mal den Roosevelt und Otis warnen.
    Deine Abbildung auf dem Warnschild finde ich sehr gelungen.

    AntwortenLöschen
  2. Nein, Grunzer, ich habe keine Wurzeln in den USA, aber die andern in der Familie haben ihre Wurzeln in mir. Das heißt, ich bin ihr Anführer von Natur aus, außerdem ein Held. Aber das habe ich nicht so bestimmt, sondern das tat da so stehen im Gobelin-Katalog. Da musste ich es so nehmen für die Stickerei, obwohl es mir peinlich war. Er hat O-Beine!

    Aber dass du den Otis auf dem Warnschild für mich hältst, ist eine Frechheit. b-( Oder brauchst du einen Brille?

    AntwortenLöschen
  3. Hab halt gedacht Max, weil die da den Gobelin mit den Initialen von dir anbieten. Du musst wirklich ein Held sein. Das ist doch nichts Peinliches.

    Das auf dem Warnschild ist wirklich Otis? Hm, dann besitzen Pelzfliegen auch ein drittes Auge wie wir Papageien? Und irgendwie sieht das so witzig aus, da bist mir spontan du in den Sinn gekommen.

    AntwortenLöschen
  4. Mir ist Heldentum aber peinlich - ich bin halt bescheiden.

    Und das dritte in der Mitte auf der Visage vom Otis ist kein drittes Auge, sondern seine Knollennase.

    AntwortenLöschen
  5. =)) Verzeih Max, aber ich lieg unter dem Tisch. Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.
    Dachte das ist dein tägliches Mantra.

    Und echt, Pelzfliegen tragen ihre Nasen so hoch? Ganz schön hochmütig, tztz.

    AntwortenLöschen
  6. Das Bild vom Otis ist doch eine Karikatur, darauf ist nur das Dümmste dargestellt. Die Flugpellerine ist nach hinten weggeklappt.

    Ich besitze keinen Manta. Was du wieder redest. :|

    AntwortenLöschen
  7. Nur das Dümmste ist bei einer Karikatur dargestellt? Autsch Max, dann ist es mir aber sehr peinlich, dass ich Otis mit dir verwechselt habe. Du sahst im einfach so ähnlich. Sorry.

    Manta oder Mantra, ist doch egal wenn du beides nicht hast.

    AntwortenLöschen
  8. Ich habe keine O-Beine, das hättest du gleich sehen müssen, dann hättest du sofort gewusst, dass ich das nicht sein kann.

    Stimmt, ich stehe mehr auf Lamborghini.

    AntwortenLöschen