Dienstag, 20. September 2011

Mach's gut, Kleiner

Das ist Morris. Er durfte nur 7 Monate alt werden. Er lebte im Haushalt vom Grunzer und Stiesela.
 
Und wieder müssen Uschi und Klaus, die Menschen von all den Katzen und Vögeln, Abschied nehmen. Seit ich die beiden kenne und wenn ich richtig rechne, dann war dies mindestens sechs Mal nötig. Manche Katze kam nicht wieder, andere hatten einen Unfall oder sind nach Krankheiten gestorben. Um jedes Leben haben die beiden gekämpft, haben es behütet, versorgt, sind zum Tierarzt gefahren, und waren unendlich traurig, wenn sie dem Schicksal doch nichts mehr entgegensetzen konnten.

Als ihr geliebter Kater Mikesch im Mai gestorben war, hatten sie den kleinen Morris zu sich geholt. Da war er noch ein Kitty. Er hatte ein nettes und positives Gemüt. Er hat den beiden nur Freude gemacht, und auch die beiden Katzenmädchen Lucy und Duffy hatten ihn bald als Spiel- und Kuschelkameraden ins Herz geschlossen.

Und dann passierte, was manchmal passiert, obwohl man noch so Acht gegeben hatte. Situationen stellen sich im Nachhinein als anders heraus als angenommen. Es liegt eben nicht alles in unserer Hand, wir können nicht alles regeln, nur weil wir es uns wünschen. Das Ergebnis ist schrecklich und endgültig. Der kleine Morris wurde von einem Auto angefahren. Er starb beim Tierarzt. Doch glaube ich nicht, dass Uschi dies hätte verhindern können. Deshalb verstehe ich zwar, dass sie sich Vorwürfe macht, aber Schuld hatte sie daran ganz bestimmt nicht. Freigängerkatzen leben nun mal gefährlich, und schöner als in dieser ländlichen Gegend können es Heimtiere kaum haben. Dass selbst dort Autos vorbeikommen, liegt nicht in unserer Macht.

Morris (links) mit Lucy
Immer wieder eines seiner geliebten Tiere hergeben zu müssen ist schrecklich – die Angst davor auch. Gerade erst drehten sich alle Gedanken um Domino, eine der beiden Blaustirnamazonen. Sie war sehr krank, musste stationär aufgepäppelt werden. Jetzt bekommt sie ihre Medikamente daheim und muss zweimal täglich inhalieren. Auf dem Foto hier unten seht ihr sie im Käfig. Davor sitzt ihr Partner Sir Bubi, der ganz aufgeregt ist, weil er sie nicht aus den Augen verlieren will. Die Zeit allein, als Domino in der Klinik war, hat er nur schlecht verkraftet. Er hat nicht verstanden, warum seine Partnerin plötzlich weg war. Und jetzt, wo sie wieder da ist, hat er offenbar Angst, dass das Gleiche wieder passieren könnte.

 
Zu all dem Bangen um Domino kommt nun noch die Trauer um Morris. Leb wohl, kleiner weißer Sonnenschein.

Weißt du, Tante Uschi, glaub mir: Wir Tiere wissen, wenn es jemand gut mit uns meint. Und wenn mal etwas schiefläuft: Übrig bleiben Liebe und Dankbarkeit, kein tadelndes „Warum hast du nicht?“ Das solltest du mitnehmen zum nächsten kleinen Kater, der – hoffentlich – bald bei euch einziehen wird. Er wird sich freuen über sein schönes neues Zuhause, und Morris kann dann ja vom Himmel aus seinen Erziehungssenf dazugeben. Dabei hilft er sicher gern.

© Fotos: U. W.

7 Kommentare :

  1. Immer wieder grausam, einen lieben Hausgenossen zu verlieren. Besonders hoch ist das Risiko nun mal leider für unsere Stubentiger, die ihr Leben mit Freigang genießen dürfen. Meine Zweibeiner verzichten deswegen schon seeeehr lange auf die Haltung von Stubentigern, denn entweder ermöglicht man ihnen ein glückliches Katzenleben mit dem Risiko überfahren zu werden, oder man muss sie ewig im Haus halten, was wohl so richtig glücklich nicht sein kann. Im Zweifelsfall tröstet vielleicht der Satz: "Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben."
    LG, Enya

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  2. Ach, das zu hören tut mir so unendlich leid. Innerhalb so kurzer Zeit schon wieder ein geliebtes Tier zu verlieren, ist nur schwer auszuhalten. Und dann noch die Sorgen um Domino! Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße
    Gisela

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  3. Lieber Max,
    vielen Dank für deinen Nachruf auf Kater Morris. Du hast so schöne und tröstende für uns gefunden. Wir vermissen ihn immer noch ganz stark, es ist noch so unfassbar. So lange Zeit zuvor und lange Zeit danach kam kein Auto. Innerhalb von ein paar Sekunden verändert sich alles. Schmerzen hatte Morris keine, denn er ist direkt bewußtlos geworden. Er war durfte nur 4 Monate bei uns sein, trotzdem hat er einen sehr starken Eindruck hinterlassen. So einen lieben Kater wie Morris, werden wir nie vergessen.

    Vielen Dank auch Enya und Gisela, für eure tröstenden Worte. Es tut gut, in so einer schlimmen Situation verstanden zu werden.

    Von Domino gibt es positives zu berichten. Sie hat ihre Stimme wieder entdeckt. Krakeelt also wieder laut rum und zickt mit Sir Bubi. Wenn man nicht wüßte dass sie krank ist, würde man es ihr im Moment nicht anmerken. Diese Woche beim Tierarzt war ihre Rettung. Jetzt werden wir nach Ende der Behandlung erst mal einen neuen Termin machen und sehen, was dann ist.
    Das Gewicht steigt erfreulicherweise an.

    Liebe Grüße,
    Uschi

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  4. Vielleicht habe ich irgendwas nicht mitgekriegt. Was ist denn mit Domino los? Auf jeden Fall freue ich mich, dass es ihr besser geht. Das ist in eurer Situation ein kleiner Trost.

    Liebe Grüße
    Gisela

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  5. Nein Gisela, du hast nichts verpasst. Das ging alles so schnell, dass ich wirklich schwer beschäftigt war. Und wenn ich große Sorgen habe, da kann ich keinen klaren Gedanken fassen und deswegen auch nicht schreiben.
    Domino hat schwere Aspergillose. Der Tierarzt in Öhringen hat gesagt, dass er noch keinen Vogel mit so schlechten Werten hatte. Bei Domino ist auch das Herz verschattet, ebenso ist die Leber in Mitleidenschaft gezogen, was durch Aspergillose nicht ungewöhnlich ist.
    Sie kann ja leider nicht fliegen, ihr wurde jede zweite Schwungfeder ausgerissen, dabei ist ein Flügel gebrochen worden. Domino wurde früher mit Sonnenblumenkernen pur, sowie ab und zu mit Banane ernährt. Schon immer ist sie eher zart gebaut. Der Tierarzt meint, dass die Aspergillose daher kommen kann.
    Jedenfalls hat Domino plötzlich sehr schlecht gegessen, so dass wir sie mit Babybrei zugefüttert haben. Dann hat sie davon kaum noch angerührt. Vor einigen Wochen dann hat sie morgens auch den Babybrei verweigert. Am selben Tag haben wir sie dann nach Öhringen gebracht. Ich habe nicht geglaubt dass Domino es schafft.
    Nach 1 Woche stationärem Aufenthalt (sie wurde zwangsernährt) haben wir sie wieder holen können. Der Tierarzt hat gesagt, er kann uns keinen gesunden Vogel übergeben, aber wenn wir sie auf dem Level halten können, ist es gut. Bekommen haben wir Domino mit 310 Gramm, jetzt wiegt sie 332 Gramm, mit Tendenz nach oben.
    Zweimal täglch muss für 1/2 std. inhaliert werden und 1x tgl. das V-Fend 50 für die Aspergillose und ein Herzmedikament. Wenn wir damit durch sind, werden wir nochmal nachschauen lassen.
    Domino ist nun deutlich aktiver, sie zickt Sir Bubi wieder an und balzt jetzt auch noch heftigst. Nie war Amazonen-Geschrei lieblicher als jetzt.
    Liebe Grüße,
    Uschi

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  6. oooooooooooh, das ist ja ein ganz furchtbar trauriger eintrag! wir sind bei den menschen, die ihr geliebtes tier verloren haben und schicken ihnen viel kraft.

    dackelbussi

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  7. Hallo liebe Pia,

    auch dir noch ein verspätetes, aber deswegen nicht weniger herzliches Dankeschön, für deine Anteilnahme. Wir sind dankbar dass wir einen so lieben Kater haben durften, leider nur für eine kurze Zeit und vermissen Morris immer noch sehr.

    Liebe Grüße,
    Uschi

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