Freitag, 29. Juli 2016

Der Spruch des Tages (134)


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Montag, 25. Juli 2016

Der Spruch des Tages (133)

Die Mia
© Max: Papageiengeschichten (Bild)

Dienstag, 19. Juli 2016

La isla bonita (6. Teil)

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber lappiger Feldsalat an Sesamdressing hat durchaus seinen geschmacklichen Reiz, vor allem wenn es das Einzige ist, was es zu essen gibt.

Feldsalat: zum Überleben geeignet
Wir saßen nämlich noch immer auf dieser blöden Insel fest. Kein Schiff war gekommen, um uns abzuholen. Wir hatten kein Trinkwasser (außer der Flasche, die der Luke zusammen mit seiner Tupperdose mitgenommen hatte), wir hatten nichts zu futtern (außer besagtem Feldsalat zuzüglich einer Rolle Vollkornkekse aus Coras Strandtasche) und bald würde die Sonne untergehen und wir würden dasitzen in Dunkelheit und schutzlos vor den Gefahren der Wildnis.

„Gibt's hier Bären?“, hat sich die Mia erkundigt.
Ihr Schnabel tat zittern.
„Nö, nicht dass ich wüsste“, habe ich gesagt. „Aber Pumas gibt’s und Ozelots und Krokodile und diese dicken Würgeschlangen, die Boa Constrictors.“
Da hat die Mia  angefangen zu wimmern.
„Doch nicht alle gleichzeitig“, hat die Cora getröstet. „Und nicht überall. Hier am Strand sind wir sicher.“

Nun ja, ein Lagerfeuer, das neugierige Eingeborene abhalten täte, wäre schon ganz gut gewesen, aber zum Holzsammeln hatten wir keine Zeit gehabt. Ehe wir uns versahen, war Finsternis um uns, nur Lukes leuchtende Pupillen starrten uns diabolisch an, und später, als der Mond aufgegangen war und unsere Augen sich ans Dunkel gewöhnt hatten, konnten wir zumindest Umrisse erkennen. Wir haben uns entschlossen, im Ruderboot zu schlafen, denn dort schien es am sichersten. Zusätzlich sollte rundum einer Wache halten – nicht dass plötzlich ein Raptorenschädel über uns auftauchen und uns gierig ansabbern täte. Das hätte gerade noch gefehlt.

Unsere erste Nacht

Der Karlsson hat den Anfang gemacht, dann hat der Luke ihn abgelöst, dann war ich dran, dann die Cora, und ehe die Reihe bei der Heulsuse Mia angekommen war, war es Gott sei Dank schon wieder hell. Unter erholsamem Schlaf verstehe ich allerdings etwas anderes. Dauernd bin ich aufgewacht, weil der Magen vom Karlsson so geknurrt hat. Er hatte die Schnauze auf den Bootsrand gelegt und starrte auftragsgemäß in die Landschaft.  Als dann ich dran war mit Wacheschieben, sind Schatten im Grünzug herumgehuscht. Ans Meeresrauschen gewöhnt man sich schnell, aber wenn man nicht weiß, wer da herumschleicht, ist es echt blöd. 

Am nächsten Morgen hatte niemand etwas Verdächtiges zu berichten.
„Du hattest Hungerhalluzination“, hat der Luke gemeint.
Er war schon auf und hatte trockene Zweige gesammelt und in den Sand gestapelt. Das erinnerte uns, keine Zeit zu verlieren. Wir würden in die Hände spucken müssen. Sofort.

Jeder kriegte einen Schluck aus der Wasserflasche, dann war diese Quelle versiegt. Den Tuppersalat und die Kekse hatten wir gestern schon gegessen. Dem Karlsson stierte die Sorge aus den Augen, die Mia drückte sich seelenruhig Pickel aus in ihrem Taschenspiegel.
„Gib den mal her!“, hat der Luke gerufen und der Mia den Spiegel mit der Pfote aus der Hand geschlagen.
„Hey, was soll denn das?“, wurde augenblicklich aufgekreischt.
Aber dann hat der Luke uns erklärt, dass wir den Spiegel gut gebrauchen könnten, um damit die Glut zu entfachen. Oder hätte etwa jemand ein Feuerzeug oder Streichhölzer dabei? Na, also. Dann müssten wir nur noch warten, bis die Sonne scheinen täte, denn momentan war es noch diesig.
„Genial“, hat die Cora gehaucht, als hätte Sir Newton soeben die Gravitation entdeckt.

Der Luke
Zum Kopfschütteln bin ich nicht mehr gekommen, weil jetzt die Aufgaben verteilt wurden. Wir drei Amazonen würden die Wassersuche übernehmen, während der Luke mit dem Karlsson auf Futtersuche ginge. Die Mia, die Cora und ich haben den Luftraum aufgeteilt: einer linksrum, einer rechtsrum, einer mittendurch wie schon gestern beim Erkundungsflug nach Hotels und Zivilisation. Nur würden wir diesmal nach Wasserfällen oder Wasserlöchern Ausschau halten. Der Karlsson kriegte Coras Strandtasche umgehängt. Damit sollten die vielen guten Sachen abtransportiert werden, die er mit dem Luke im Grünzug oder gar im Landesinnern finden würde, und ich habe die Digicam umgeschnallt. Das Vierbeiner-Duo schob ab ins Gebüsch, während die Mädels und ich abhoben, um sternförmig in den hellblauen Himmel zu stechen.

Ich hatte die Mittendurch-Route erwischt. Es war gar nicht so leicht, unter dem grünen Blätterdach bis auf dem Grund zu schauen. Oft musste ich landen, den Baum einige Etagen tiefer klettern, um einen guten Blick zu erwischen. Und dann wieder heil in die Höhe zu kommen, ohne mit dem Kopf irgendwo anzustoßen, war schon recht anstrengend.  

Ich
Um mich herum raschelte es, knisterte es, pfiff und brüllte es sogar, aber blicken ließ sich so gut wie niemand. Ich fand das merkwürdig, weil es doch immer hieß, in der Karibik seien so viele Tierarten beheimatet. Später, als ich die andern befragt hatte, ob ihren unterwegs jemand begegnet wäre, und alle mit „Eigentlich nicht“ geantwortet hatten, wurde mir klar, dass diese Kontaktarmut historische Gründe haben musste. Na, logisch, die waren so abweisend zu mir aus Kolonialgründen. Die sahen in mir den europäischen Eroberer. Dass ich da nicht eher draufgekommen bin.
„Bist du sicher?“, hatte die Cora eingewendet, und der Karlsson hatte derart blöde aufgekichert, als hätte ich einen dummen Witz gemacht.

Aber noch war ich ja unterwegs und da wäre es mir schon lieb gewesen, einen Einheimischen nach dem Weg fragen zu können. Mit Süßwasserloch war da nämlich nichts und mit Wasserfall erst recht nicht. Stattdessen habe ich nur ein paar Schmetterlinge gesehen …


… dann noch einen aufgeregten Kolibri, der gleich wieder abgehauen ist …


… einen Leguan auf einem Stein, der zwar hocken blieb, aber nicht mit mir sprechen wollte …


… ein Faultier mit hingehauchtem „Buenos dias“, wofür ich außerordentlich dankbar war, was mir dann aber auch nicht weiterhalf …


…. und schließlich einen albernen großen Vogel mit lachhaft bunten Federn, wie sie nur in der Phantasie von Grußkartendesignern vorkommen, der, statt mir zu antworten, nur desinteressiert weitergemampft hat:


Also, gastfreundlich war die Insel wirklich nicht. Mehr Sorgen machte mir allerdings, dass sich in der Tat keine Wasserquelle auftun wollte, so sehr ich auch suchte. Dabei war es streckenweise ganz schön schwül im Geäst. Kennt ihr das, wenn einem die Tropfen den Nacken runterlaufen und das Gefieder zusammenpappt, so als hätte man zu lange vorm Kartoffeltopf gegessen?  Die vielen Moskitos waren genauso lästig. Irgendwann habe ich gedacht, dass ich wahrscheinlich nur eine unergiebige Etappe abgekommen hätte und dass die Mia und die Cora bestimmt erfolgreicher gewesen wären.

Als ich zurück zum Strand kam, waren die andern schon da. Nur die Cora fehlte noch, aber sie kam dann auch bald. Der Luke und der Karlsson hatten inzwischen eine Art Sonnenschirm gebastelt aus einem Palmenwedel, den sie in den Sand gerammt hatten. Sehr schön, denn die Sonne knallte jetzt doch recht ordentlich, und was aus einem wird, wenn man seine Birne allzu lange dem Sonnenstich anbietet, hatten wir ja kürzlich mit der Cora erlebt.

Die Mia hockte mit ihrer feuchten Bikinihose um den  Kopf vor dem Feuerholzstapel und versuchte den Taschenspiegel ruhig zu halten. Ihr hing vor Anstrengung die Zunge seitlich aus dem Schnabel. Noch tat sich nichts, kein Glimmen war zu erkennen.
„Nicht aufgeben, Mia!“, hat der Luke ihr zugerufen.

Der Karlsson
Ich glaube, der Karlsson war inzwischen an den Grenzen seines Wellnessbewusstseins angekommen. Er starrte trostlos auf den Haufen Grünzeug, den er mit dem Luke aus dem Gebüsch herbeigeschleppt hatte. Allerlei Wurzeln und Knospen waren darunter, auch einige Beeren und komische Gebilde, von denen ich nicht wusste, ob sie unter Gemüse, Südfrucht oder einheimischer Kunst liefen. Als überzeugtem Fleischfresser musste ihm allein schon der Anblick dieser Kompostware die Tränen in die Augen treiben, doch wenn man dann nicht mal zulangen durfte, weil nicht klar war, ob sich das Zeug überhaupt zum Verzehr eignete oder gar giftig war, dann ist Karlssons schlechte Laune absolut verständlich. Sein Magen knurrte alle zehn Sekunden und sein Blick war glasig. Die Locken schienen auch müder runterzuhängen als sonst.
„Kopf hoch“, habe ich ihn aufgemuntert. „Rohkost ist gut für die Verdauung.“

„Weiß jemand, wie die Wurzeln und das andere Zeug da heißen?“, hat der Luke gefragt.
Wir haben alles ausgebreitet, umgedreht und eingehend betastet, doch die Erkenntnis blieb trotzdem bei Null.
„Wartet mal, ich hab da was“, hat die Cora gesagt und ist im Ruderboot verschwunden.
Zurück kam sie mit einem Büchlein. „Der kleine Pilzführer“ stand darauf. Wie in aller Welt kommt man auf die Idee, einen Pilzführer in den Schiffsurlaub mitzunehmen?
„Na und? Wieso nicht?“, hat die Cora gemeckert. 

Die Mia
Okay, später haben wir mit dem harten Einband immer schön unsere Liegeplätze im Sand planiert. Zugegeben, dafür war das Buch sehr praktisch, aber jetzt bei unserm aktuellen Problem konnte es nicht helfen. Niemand wusste den Namen auch nur einer Pflanze oder Frucht aus dem Provianthaufen. Trotzdem essen oder lieber nichts riskieren? Wir haben abgestimmt und dann seufzend alles ins Gebüsch gekippt. Jammerschade um die viele Arbeit. Ich dachte, jetzt dreht der Karlsson völlig durch, doch im Gegenteil, Entschlossenheit bemächtigte sich plötzlich seiner Stimme. Er wurde einen halben Meter größer und hat uns feierlich informiert:
„Dann sind eben jetzt die Kokosnüsse dran.“

Kokosnüsse? Wo?
„Hier ein Stück den Strand runter, direkt am Wasser.“
Wir haben uns sofort auf den Weg gemacht. Nur die Mia als Feuerwache musste zurückbleiben.
„Immer ordentlich den Spiegel dranhalten“, hat der Luke sie ermahnt.

Unser Palmenparadies

Ich traute meinen Augen nicht. Tatsächlich, in den Palmen hingen die Kokosnüsse dicht an dicht wie die Fußbälle am Urlaubskiosk. Sie waren noch grün, nicht so braun und faserig, so wie wir es kennen von zu Hause aus dem Supermarkt, aber egal, Hauptsache, endlich was zwischen die Kiemen kriegen.

Ich bin mit der Cora in den Wipfel geflogen. Mist, die Dinger hingen fest. Mit dem Schnabel die Halterung durchzusägen ging nicht, also haben wir die Kokosnüsse einzeln nacheinander abgedreht, bis sie runterfielen. Wenn man sie gut zu fassen kriegte, klappte das recht flott. Unten hockten der Luke und der Karlsson und schauten zu uns rauf.
„Aaaach-tung!“, haben wir geschrien, bevor wieder eine Bombe runterkrachte.
Die frische Beute wurde sofort zum Lagerplatz gerollt. Der Karlsson machte das besonders gut; der schubste die Kokosnüsse mit der Schnauze vor sich her. Ruckzuck ging das. Es war eben doch ganz richtig gewesen, einen Hund mit auf die Reise zu nehmen. Jetzt machte sich das bezahlt.

Grüne Kokosnüsse: Da sind die Schalen nicht so hart

Am Ende hatten wir einen beachtlichen Haufen zusammengetragen. Eine appetitlich grüne Pyramide stand neben unserm Ruderboot im Sand. Das Öffnen erwies sich allerdings leider als sehr kräftezehrend. Obwohl die Mia vom Lagerfeuer abkommandiert worden war, um uns zu helfen (während der Karlsson nun den Spiegel halten musste), und auch der Luke mit einer Steinspitze in die Schale hacken tat wie ein Presslufthammer, dauerte es sehr lange, bis wir zum Kern vordringen konnten. Ein gerader Schnabel wäre jetzt besser gewesen. Wir Amazonen sind nun mal eher fürs Zermahlen und Zermantschen ausgerüstet als zum Bohren und Hacken.

Trotzdem waren wir irgendwann durch. Juhuu! Das erste Fruchtfleisch kam zum Vorschein. Vorsichtig haben wir die Kokosmilch in die Tupperschale gefüllt. Der Karlsson kriegte den ersten Schluck. Auch von der Frucht durfte er sich zuerst nehmen. Dann war der Luke dran und zum Schluss kamen die Mädels und ich, immer alles schön nach Größe und Kalorienbedarf. Ich fand, es schmeckte gar nicht so schlecht, irgendwie wie Bounty, nur ohne Schokolade, und das Wasserzeugs, das Milch genannt wird, war auch recht durstlöschend. Dem Karlsson kehrte augenblicklich die gute Laune zurück (er grinste wie blöd), und der Luke hat gesagt:
„Siehste?! Wofür meine Tupperdose alles gut ist. Aber erst mal meckern, nicht?“

Karlsson und Luke: Großwildjäger

Oh, Mann, mir glühte der Schnabel von der ganzen Klopperei in die Kokosnüsse und der faselte von den Segnungen seiner Küchenutensilie.
„Es brennt!“
Wie auf Kommando sind unsere Köpfe rumgeflogen.
Der Karlsson lag bäuchlings vor dem Feuerholz, die Schnauze in den Stapel gedrückt, Rauch kräuselte hoch.
„Pusten!“, hat der Luke geschrien. „Schnell! Pusten!“
„Gleich kokelt er sich seine Bartlocken an“, hat die Cora zu bedenken gegeben.
Aber dann loderten schon die ersten Zweige auf und es dauerte nicht lange, bis ein wunderbares, professionelles Lagerfeuer seinen Dienst aufnahm.
„Super“, hat der Luke gesagt. „Dieses Problem können wir auch abhaken.“

In der Tat, wir konnten zufrieden sein. Wir hatten was zu essen organisiert, einen Sonnenschutz gebaut, eine nächtliche Feindabwehr installiert (sogar mit integrierter Kochfunktion) und … Mensch, da war doch noch was. Richtig – das Trinkwasser. Das hatte ich ja ganz vergessen. Wie sah's aus, Mädels? Wohin würden wir aufbrechen mit der Trinkflasche und der Tupperdose, um frisches Süßwasser zu schöpfen?

Zu meinem Schrecken hatten die Cora und die Mia auf ihrem Erkundungsflug aber genauso wenig eine Quelle, ein Wasserloch oder einen Wasserfall gefunden wie ich.
„Wir dachten, wenigstens du wärst erfolgreich gewesen“, hat die Mia gesagt.
Das war jetzt echt doof. Von der Kokosmilch allein konnten wir nicht leben, das war zu wenig.
Der Karlsson hat wieder seine Ohren hängen lassen.
„Na gut, dann muss ich eben ran“, hat sich die Cora gemeldet.
Wie … ran?
„Mit der Wünschelrute. Ich suche eine Wasserquelle mit der Wünschelrute.“

Die Cora
Wir haben uns angeschaut. Die Cora und Esoterik? Das waren ja ganz neue Töne. Ich dachte immer, sie hätte es mit Kochrezepten und Alterskosmetik.
„Ja-ha, da staunt ihr,was? Ich habe mal einen Wünschelrutenkurs gemacht in der Volkshochschule, daher kann ich das.“

Okay, wir hatten eh nichts zu verlieren. Der Karlsson hat einen dünnen Zweig mit einer Astgabel gesucht. Die Mia haben wir als Wache am Lagerfeuer zurückgelassen, während wir andern uns zur Expedition aufgestellt haben. Im Gänsemarsch ging's in den Grünzug. Links und rechts klatschten uns die Sträucher um die Ohren. Der Luke machte die Machete mit seinen Krallen und die Cora hatte die Wünschelrute im Schnabel und marschierte konzentriert hinter ihm her.

Ohne Uhr war's schlecht zu schätzen, wie lange wir unterwegs waren. Ich hatte jedenfalls keine Lust mehr. Mein Schnabel brannte noch immer von der Kokosnusstortur, allerlei komisches Grünzeugs tat mir am Gefieder kleben und meine Fußsohlen waren wund.
„Wenn die uns hier 'ne Illustriertenshow vorführt mit ihrem Wünschelrutengedöns, ohne dass was dabei rauskommt, dann kriegt sie aber was zu hören“, hat der Karlsson mir von hinten zugeflüstert.

Wenig später hieß es: „Haaaalt!“
Die Cora machte einen Rechtsschwenk. Die Astgabel tat vibrieren.
„Da drüben!“, hat die Cora befohlen. „Da muss was sein.“
Tatsächlich, ein Plätschern war zu hören. Wir haben Blätter, Äste und Moos beiseite geräumt. Darunter kam ein Bach zum Vorschein, eigentlich eher ein Rinnsal, aber scheißegal. Es war Wasser, gutes, klares Wasser.

Wenn jemand wissen will, wie sich Jubel anhört, dann möge er seine Phantasie bemühen, um sich den Krach vorzustellen, den ich hier nicht schildern kann. Wir haben die Cora hochleben lassen, in die Luft geschmissen und wieder aufgefangen. Dann haben wir die Symphonie „Einer geht noch, einer geht noch rein“ angestimmt. Um uns herum hat alles Unsichtbare die Flucht ergriffen. Es war jedenfalls viel Bewegung zu vernehmen. Nun ja, im Bach gebadet haben wir auch –  und natürlich die Wasserflasche und die Tupperdose gefüllt (vor dem Baden). Der Karlsson hat alles in Coras Strandtasche weggeschleppt.

Dann sind wir den Trampelpfad zurückmarschiert. Der Rückweg war plötzlich gar nicht mehr so lang wie der Hinweg. Am Strand lag die Mia unter dem Palmwedel und schaute aufs Meer. Der Schnabel war dick mit Eisgel eingeschmiert. Das Lagerfeuer prasselte diensteifrig vor sich hin. Fast wäre mir das Wort „idyllisch“ eingefallen. Natürlich waren wir noch immer Gestrandete ohne Wissen, wo wir uns befanden und wann wir wieder wegkommen könnten, doch für den ersten Tag als ungeübte Robinson Crusoes hatten wir uns wacker geschlagen, fand ich. 

Unser Strand: nach des Tages Müh und Last

Wir waren froh, dass wir uns in den Sand setzen konnten. Wir hatten Feierabend. Ein laues Lüftchen ließ unsern Palmwedel auf und ab bewegen. Der Luke hat mir das klebrige Blattzeug aus dem Federn gepult, bis ich wieder sauber war. Die Cora lehnte an der Mia und summte vor sich hin.
„Jetzt 'ne Bratwurst in die Flammen halten“, hat der Karlsson geseufzt.
Aber eigentlich hat er das nicht ernst gemeint. Er hielt der Cora 'n Stück Kokosnuss hin. Es hatte die Form eines Sterns. Er hatte es eigenhändig mit Mias Nagelpfeile zurechtgeschnitzt.

Fortsetzung folgt.

Fotos: Cora: © G.H.
          Luke: © Club der glücklichen Vierbeiner 
          Karlsson: © Terrierhausen

          Meer bei Nacht, Feldsalat, Kolibri, Faultier, Schmetterling, Tukan, Leguan, Palmenstrand, Kokosnussbaum
          Kokosnuss am Strand, Sonnenuntergang: Pixabay

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Montag, 18. Juli 2016

Der Spruch des Tages (132)


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Freitag, 15. Juli 2016

Der Spruch des Tages (131)


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Dienstag, 12. Juli 2016

Der Spruch des Tages (130)


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Montag, 11. Juli 2016

Der Spruch des Tages (129)


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Sonntag, 10. Juli 2016

Der Spruch des Tages (128)


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Samstag, 9. Juli 2016

Der Spruch des Tages (127)


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Donnerstag, 7. Juli 2016

Der Spruch des Tages (126)

Die  M - I - A
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Dienstag, 5. Juli 2016

Der Spruch des Tages (125)


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Samstag, 2. Juli 2016

Der Spruch des Tages (124)


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