Donnerstag, 3. März 2016

Edeltraut – in delikater Mission (5. Teil)


Der Bergwacht bester Mann, der Chubert mit Namen … äh, Verzeihung … Hubert, war im Dunkeln zurückgekehrt. Bei niemandem hatte er Wache halten können, niemand hatte seiner Wärmung bedurft, und sein Erste-Hilfe-Fässchen war auch noch unberührt. Wir wussten nicht, ob wir das als gutes Zeichen oder als schlechtes nehmen sollten. Fast wäre die Mia losgelaufen und hätte in die Berge gebrüllt:
„Piii-iiit? Bist du da?“
Wir haben sie gerade noch zurückhalten können.
„Bist du bekloppt? Das gibt doch Lawine!“

Allmählich hätte sich der Pit wirklich mal melden können. Es war schon über einen Tag vergangen, seit wir ihn zum Segelfliegen verabschiedet hatten. Und es sollte noch ein weiterer Tag vergehen. Und dann noch einer. Die Bergwacht tat alles, was möglich war. Die Hubschrauber flogen ununterbrochen, solange die Sicht es zuließ, und inzwischen hatten sich sogar Freiwillige eingefunden, allesamt Touristen, die den Suchtrupps per Skiern behilflich waren.

Wir mochten nichts essen. In unserer Kofferbude waren wir seither nicht wieder gewesen. Wir wohnten bereits auf der Bank im Polizeirevier. Den Verlust hatten wir zu Hause noch nicht gemeldet, denn …
„Du bist 'n Feigling, Max, echt jetzt.“
„Dann könnt ja ihr anrufen, wenn ihr so mutig seid“, habe ich gekontert. „Bitteschön, ich lass euch den Vortritt. Aber wundert euch nicht, wenn das hier die letzte Reise war, die wir zusammen erleben. Die lassen uns doch nie wieder von der Leine, das muss euch klar sein.“

Das überzeugte. Die Mädels haben die Achseln gezuckt und tief aufgeseufzt.

Noch immer ein schöner Anblick, doch schwer zu ertragen, wenn man sich vorstellte, der Pit hockte dort oben

Alle paar Stunden war die Pitomba gekommen und hatte sich nach dem Fortschritt erkundigt. Ihren Schuhladen hatte sie so lange zugesperrt. Manchmal hatte sie Fotos dabei, von früher aus Davos, von ihrer Kindheit, von Edeltraut und dem Elternhaus. Schade, dass der Pit sie nicht sehen konnte. Ich fand die Kleine inzwischen ganz süß. Je länger wir warteten, je einfacher tat sie duften. Ich fand, das zeugte von echter Anteilnahme.

Einmal hatte sie jemanden dabei.
„Das ist mein Bruder“, hat sie gesagt. „Der jüngere.“
Äh … ja. Pietje, nicht?
Wir müssen wohl ziemlich doof geguckt haben, weil als Antwort kam:
„Is was?“
„Nö … nichts.“

Er sei aus Bern gekommen, hat er gesagt, mal seinen Alten sehen und ihm ein paar Fragen stellen. Zum Beispiel wie das wäre mit Erbe. Oder wenigstens mit einem monatlichen Zuschuss. Er wäre nämlich etwas klamm. Die Hausbesetzerszene in Bern gäbe nicht viel her, und immer bei MacMampf essen zu müssen gehe ins Geld. Im Moment zahle zwar eine alleinstehende Frau für ihn, bei der er auch wohne, aber Sonderwünsche seien da nicht drin. Das müssten wir doch verstehen. Und überhaupt: hierher zu kommen, immer per Anhalter, sich überall durchzuschnorren, was wir wohl meinten, wie anstrengend das sei. Dann hat er sich umgedreht und die Cora gefragt:
„Bist du die neue Frau vom Alten?“
Ich musste sehr lachen. Dafür kriegte ich vernichtende Blicke zugeworfen.


Dem Sohn von Pit haben wir 300 Euro von der Kreditkarte abgehoben. Wir fanden, das sei in Pits Sinne. Es war doch jammerschade, dass er extra aus Schleswig-Holstein angereist war, um seine Kinder kennenzulernen, und nun stand schon der zweite Sohn vor der Tür und der Vater war nicht da. Außerdem musste der Junge gleich wieder weg. Er meinte:
„Dann nichts für ungut. Grüßt den Alten“, und verschwand im Touristengewühl.

Später hat Pitomba erzählt, dass der Pietje schon immer das schwarze Schaf gewesen sei: verschlafen, verfressen, ohne Berufsausbildung, aber mit dem unerschütterlichen Selbstverständnis, dass er der geborene Anführer sei.
„Bei ihm hat die führende Hand des Vaters besonders deutlich gefehlt.“
Irgendwie konnte ich verstehen, was sie meinte.

Am dritten Tag endlich, als wir noch immer warteten und die Helfer sich weiter tapfer durch den Schnee wühlten, kriegten wir den entscheidenden Hinweis. Er kam von Pitomba. Sie hätte da was gehört, hieß es, hier ganz in der Nähe, alles sehr sonderbar und krude, aber allemal einen Versuch wert. Sie würde gleich jemanden hinschicken.
Nein, das wollte ich nicht. Sofort sprang ich auf:
„Jetzt sind wir dran! Für unsern Freund! Einer für alle, alle für einen! Wir brechen sofort auf!“
„Es ist Nacht.“
„Macht nichts! Beschreib uns den Weg! Wir ziehen hinaus! Einerlei ob wir wiederkehren oder nicht! Rettung oder Tod!“

Ich habe noch gehört, wie Pitomba zur Cora sagte:
„Ist der im Fasching immer Lord Nelson, oder warum faselt der so geschwollen?“
Eigentlich war die Kleine 'ne ziemliche Tussi. Warum hatte ich das nicht früher bemerkt?


Trotz der Einwände haben wir uns auf den Weg gemacht.
„Wenn ihr jetzt auch noch verlorengeht, komme ich euch nicht suchen“, hat die Pitomba gewarnt.
Uns war das egal. Wir hatten Taschenlampen dabei, eine Thermosflasche mit heißem Pfefferminztee und eine Wanderkarte mit eingezeichneter Route. Damit uns niemand aufhalten würde, haben wir so getan, als würden wir uns nur mal die Füße vertreten. Hinter dem letzten Haus wurden die Lampen angeschaltet. Von nun an waren wir auf uns allein gestellt.

Oft ging es querfeldein. Gar nicht so leicht bei dem tiefen Schnee. Ab und zu ist einer versunken, dann mussten die andern ihn freischaufeln. Fliegen ging ja nicht, wir konnten nicht genug erkennen.
„Wenn meine Mama mich so sehen könnte“, hat die Cora gemeint. „Dabei schreit sie immer gleich „Erkältung!“ beim ersten Nieselregen.“
Selbst ihre Mohair-Mütze war feucht geworden. Die Mia hatte Eisklümpchen am Rand ihres Bolero-Jäckchens. Uns allen dreien stießen heiße Atemwölkchen aus dem Schnabel.

Ich weiß nicht, wie lange wir gelaufen sind. Irgendwann schien etwas Helles durchs Geäst. Wir duckten uns. Im Schutz einer Schneewehe haben wir auf der Landkarte nachgeschaut. Ja … hm … könnte sein – oder auch nicht.
Plötzlich tat die Mia flüstern:
„Guckt mal! Da oben! Ist das vielleicht der Pit?“


Leider war auf die Entfernung nicht genug zu erkennen. Und für den Pit war die Katze dort auf dem Dach ein bisschen zu dünn, nicht war? Andererseits: Die Statur kam mir bekannt vor:

Pit

Als die Katze weg war und nachdem wir vorsichtshalber noch ein wenig abgewartet hatten, ob sich noch etwas täte, haben wir uns herangepirscht. Alles war ruhig. Doch höchste Aufmerksamkeit war geboten, denn … irgendwie … nun ja … sagen mir mal so: Gastfreundschaft sieht anders aus. Ums Haus war weder gestreut noch gekehrt.

Wir kamen uns vor wie die Bremer Stadtmusikanten beim Blick zu den Räubern ins Wirtshaus, nur dass wir nicht übereinander standen, sondern nebeneinander auf dem Fensterbrett hockten. Der Blick in die Kammer war frei. Und was mussten wir da entdecken? Das war doch wohl die Höhe! Mir verschlugs's die Sprache, die Cora tat erschreckt aufquieken. Drinnen lag der Pit auf 'ner Decke. Er fraß Kartoffelchips.


Uns glubschten die Augäpfel raus. Fast hätte ich gegen die Scheibe gebollert und unflätige Worte gebrüllt. Das durfte doch nicht wahr sein! Nebenan in Zermatt quälten sich Hundertschaften im Rettungseinsatz, uns war schon ganz flau in den Beinen, weil wir vor Sorge nichts essen konnten, und der Kerl flätzte hier vorm Kamin und mampfte Knabberzeug. Hätte er sich nicht melden können? Er musste doch wissen, dass wir ihn suchen.
„Na warte!“, hat die Cora gezischt.

Aber irgendwas stimmte nicht. Wir starrten weiter ins flackernde Licht. Da! Es tat sich was bewegen in der Kammer. Da hinten! 'ne Oma kam zum Vorschein. Sie hatte 'nen Dutt, einen Buckel und Nähzeug in der Hand. Das Muster kam mir bekannt vor. Ach, ich weiß, das war dasselbe wie vom Gleitschirm, mit dem der Pit neulich gestartet war. Langsam dämmerte uns, dass der Pit nicht ganz freiwillig dort liegen könnte.
Die Mia hat es auf den Punkt gebracht:
„Jetzt müssen wir den auch noch befreien.“

Ich meinte, das hätte wir irgendwo schon mal erlebt. Aber okay, half ja alles nichts. Wir haben gewartet. Irgendwann musste die Oma ja mal den Weg frei machen. Boah, war das kalt dort auf dem vereisten Fensterbrett. Wir mussten stillsitzen, damit wir uns nicht womöglich durch Schattenspiele verrieten.

Nach gefühlten zwanzig Stunden Nachsitzen im Gefrierfach – endlich! Die Mädels meldeten Abgang der Zielperson durch die Hintertür. Jetzt oder nie. Ich musste es wagen. Ich rein zur Vordertür, hin zum Pit:
„Los, komm! Wir hauen ab!“
Doch statt sich zu erheben, ist die Knackwurst einfach liegen geblieben. Ich wurde dümmlich angeglotzt.
„Looo-ooos! Kooo-ooomm! Pit, mach hinne!“, habe ich gebrüllt.

Fast wäre ich geplatzt
Keine Reaktion. Das wurde ja immer schöner. Sollte es möglich sei, dass er gar nicht wusste, wer ich war? Doch für psychologische Analysen blieb keine Zeit, ich musste handeln. Ich habe tief Luft geholt und beherzt zugebissen. Einmal ordentlich rein in den Schwanz. Ich kann das. Mit Blutopfer und ohne. Meine Schnabelkanten sind Rasierklingen. Der Pit hat einen Heuler ausgestoßen, rekordverdächtig in Timbre, Höhe und Länge. Bei der zweiten Runde durch die Kammer bin ich zugestiegen. Ich habe mich mit einem Hechtsprung an seinem Rücken festgekrallt. Sein Fell stand grifffreundlich ab. Im Galopp ging's raus aus dem Haus und hoppelnd weiter durch den Schnee.

Den Mädels habe ich gerade noch zurufen können, dass sie sich vom Acker machen sollen. Als der Pit nicht mehr konnte und nur noch japste, sind wir stehen geblieben. Gott sei Dank war es weit genug entfernt. Das Haus konnte man nicht mehr sehen.
„Mein Herr?“, hat er mich angesülzt, nachdem ich abgestiegen war und er mich eine Weile gemustert hatte.
Wenigstens hatte er die Krallen nicht ausgefahren und machte keine Anstalten, abzuhauen. Er blieb einfach stehen und gaffte blöd.

Wir mussten auf die Mädels warten. Irgendwann kamen sie durch den Schnee gepflügt. Sie waren unserer Spur gefolgt. Die Taschenlampen hatten sie zurücklassen müssen, die Thermosflasche und die Wanderkarte natürlich auch.
„Wertes Fräulein?“, wurde die Mia sogleich begrüßt.
Und zur Cora:
„Sind Sie nicht die Kaltmamsell von Graf Dracula?“
Hi hi hi.
„Haben sie dem was gegeben?“, hat sich die Mia gewundert.

In einer Holzhütte haben wir Unterschlupf gefunden. Der Pit war artig mitgedackelt. Vielleicht ließ ja die Wirkung irgendwann nach. Wir klopften uns den Schnee aus den Federn. Die Cora war noch immer stinkig:
„Kaltmamsell von Graf Dracula …!“
Der Pit – oder was auch immer da zwischen uns saß – tat gut daran, das letzte Fünkchen Mitleid, das er beanspruchen durfte, nicht ganz auszublasen.


Die Holzhütte - im Sommer sicher ganz hübsch

Es war kalt, es war dunkel. Den heißen Pfefferminztee hätten wir jetzt gut gebrauchen können. Die Mia hat vorsichtshalber nachgeprüft, ob unserer Begleitung inzwischen nicht etwa lange Fangzähne gewachsen waren. Nicht dass wir so enden würden wie Roman Polanski und sein Professor in „Tanz der Vampire“, weil sie das Verderben selbst mitschleppten. Sie grabbelte dem Pit an der Oberlippe herum. Dem war das gar nicht recht.
„Nimm deine Krallen weg, Mia!“, hat er gefaucht.

Huch!
„Bist du's, Knackwurst?“, habe ich gerufen.
„Wer sonst?“, hat der Pit geantwortet. „Aber … was machen wir hier eigentlich?“
Uff! Man hat drei Steine plumpsen hören. Das war der von der Mia, der von der Cora und der von mir. Von unsern Herzen, meine ich.

Der Pit - noch etwas neben der Spur
Es stellte sich heraus, dass dem Ringelplüsch die Erinnerung fehlte. Seit seiner Segelei mit dem Gleitschirm wusste er nichts mehr. Ich nehme an, dass er mit dem Kopf gegen den Mont Blanc gestoßen war. Und was die Oma ihm später verfüttert haben mag, war noch mal 'ne andere Sache. Aber der Pit lebte, er machte insgesamt einen recht robusten Eindruck. Er konnte bis dreißig zählen und wusste, dass man Pizzabestelldienst mit zwei „z“ schreibt. Sein Gehirn war also wieder voll in Ordnung.
„War was inzwischen?“, hat er wissen wollen.
„Och, nö“, haben wir gesagt. „Überhaupt nichts.“

Später hat uns ein Rettungstrupp abgeholt. Das hatten wir der Pitomba zu verdanken. Sie wusste ja in etwa, wo man uns finden würde. Wir kriegten heiße Brühe zu trinken und einen Rundum-Check in der Arztpraxis in Zermatt. Die Polizei wollte auch noch was von uns wissen, die Lokalpresse und das Lokalfernsehen ebenso, und dann war da noch jemand von der Versicherung. Es war die Frage, ob der Pit den Rettungseinsatz bezahlen müsste, und zwar wegen Fahrlässigkeit, weil er doch bei der Oma zu Hause gewesen war, statt sich zu melden, damit die Suche eingestellt werden konnte.

... und jetzt erst
Hui, das würde teuer werden. Dem Pit schrumpften die Backen zur Elendsmaske. Aber auch hier tat sich seine Tochter als wahrer Segen erweisen.
„Lasst mich mal machen“, hat sie gesagt.
Bald darauf hieß es, der Einsatz gehe auf Staatskosten. Glück gehabt. Allerdings:
„Ein bisschen was springen lassen solltet ihr schon, aus Anstand, schließlich hatten 'ne Menge Leute 'ne Menge Arbeit wegen euch.“
 
Wir haben dann Pits Karte leer gemacht und für die Kohle ein Büfett bestellt. Das Feuerwehrheim hat den Raum spendiert. Die Helfer haben uns hochleben lassen. Jedenfalls hat man uns das so erzählt. Wir selbst sind nicht dabei gewesen, denn dem Pit ging es plötzlich sehr schlecht. Immer wieder hat er seine leere Kreditkarte angestarrt. Ihm standen Tränen in den Augen. Er war nicht ansprechbar und wir hatten Angst, dass er was Dummes anstellen täte. 

Unsere Büfett-Spende

Dieser ernste Zustand hat uns veranlasst, eine schnelle Entscheidung zu treffen: Wir würden nach Hause fahren, und zwar sofort mit dem nächsten Zug. Pitomba ist so lange beim Pit geblieben, während wir das Gepäck aus dem Kofferlager geholt haben.
„Mein Papa!“, hat sie geschluchzt, als wir die depressive Knackwurst in den Waggon hievten.
„Ohne Geld ist Urlaub doof“, hat die Mia klargestellt.

Die Rückreise verlief ohne Zwischenfälle. Es war die gleiche Strecke wie bei der Hinfahrt, nur andersherum. Der Pit erfreute durch schnelle Genesung, je weiter wir uns von Zermatt entfernten. Als in Frankfurt die Cora ausstieg, um nach Duisburg weiterzufahren, war er wieder ganz der Alte.
„Tschüs, Cora“, hat er gesagt. „Ich kriege noch 3 Franken von dir für die Hoteldusche. Überweis mir das Geld auf mein Konto.“
Die Cora hat ihm 'nen Vogel gezeigt.

Amy
Bei uns in Hannover wurden wir von der Amy begrüßt. Sie war angefressen, weil die Putze sie nicht in die Disco hatte gehen lassen.
„Ihr macht Erholung und amüsiert euch und ich muss hier in der Bude hocken bleiben“, hat sie gejammert.
Na, ich darf doch sehr bitten! Tanz-Seminar und Heilfasten haben doch nichts mit Urlaub zu tun. Das ist Arbeit! Disziplin! Entbehrung!
Die Putze fand auch, dass wir schmal um die Nasen geworden waren.
„War's sehr schlimm, das Diätessen?“

Am Abend ist der Pit mit der Amy nach Hause gefahren.
„Wehe, du verrätst was“, hat er mir zum Abschied zugezischt.

Ich? Warum sollte ich? Ohne Not lade ich mir bestimmt kein Meckern und keine Predigten auf. Ich weiß doch, wie nachtragend Mütter sein können. Trotzdem würde mich mal interessieren, wie der Pit der Tante Susanne die leergefegte Kreditkarte verkauft hat. Ein paar Tausend Euro futsch, das ist ja schließlich kein Pappenstiel, und was kann man schon groß ausgeben beim Öko-Töpfern im Spessart? 

Ach, und noch was. Fast hätte ich's vergessen. Überhaupt das Wichtigste: Auf der Rückfahrt im Zug, als der Pit wieder einigermaßen normal geworden war, hatten wir ihm vom Besuch seines jüngeren Sohnes erzählt. Wir fanden, dass er stabil genug war, um die Nachricht zu verkraften. Wir gaben ihm Pietjes Visitenkarte.


Der Pit hat lange draufgestarrt. Dann hat er sie beiseite gelegt und gesagt:
„Ich kann schauen, so viel ich will, beim besten Willen – ich kann keine Gemeinsamkeit entdecken.“
Und? Wir drei hätten ihn doch live erlebt. Wie ist er denn so? Was wäre unser Eindruck?
„Hat er was von mir? Ich meine, charakterlich?“
„Nö“, haben wir gesagt. „Überhaupt nicht. Keinerlei Ähnlichkeit. Sonst wär's uns ja aufgefallen.“

Ende.

Fotos: Cora: © G.H.
          Pit: © Club der glücklichen Vierbeiner
          Prärie, Bernhardiner, Matterhorn, Bern, Hexenhaus, Holzhütte, Büfett: Pixabay
          Ohren: Morguefile 

© Max: Papageiengeschichten 

8 Kommentare :

  1. Du liebe Güte, uns wurde ja abwechselnd heiß und kalt beim Lesen vor Aufregung. Amnesie und Geiselmitnahme ins Hexenhaus - wo gibt es denn sowas?! Und wir haben die Schweiz bislang immer für so ein beschauliches Land gehalten. Bloß gut, dass doch noch alle heil wieder zu Hause angekommen sind.
    Liebe Grüße aus Terrierhausen

    AntwortenLöschen
  2. Ja, da kann man sich leicht täuschen, wenn man sich nur auf den äußeren Schein verlässt. Das Gleiche gilt allerdings auch für die Mitreisenden. Der Pit hätte sich ja auch mal engagierter zeigen können beim Segelfliegen, dann wäre das gar nicht erst passiert. Aber das soll mir eine Lehre sein: den Kerl nie aus den Augen lassen.

    Übrigens, Karlsson, nächste Woche geht es gleich weiter. Du weißt schon ... Du kannst schon mal Vorbereitungen treffen, dass deine Leute hier nicht reingucken. Sie müssen nicht alles wissen. Die Polly hält doch wohl dicht?

    AntwortenLöschen
  3. Ja, das war wieder eines von den tollen Abenteuern, die wir erlebt haben. Im Laufe der Jahre haben wir schon echt viele erlebt. Alle waren sehr spannend, sehr lustig, sehr aufregend, sehr gefährlich und sind doch allesamt gut ausgegangen.
    Der Max hat mit Hilfe seiner Mama/Putze sogar zwei ganz richtige Bücher geschrieben. Das ist zwar schon sehr lange her, aber trotzdem überaus lesenswert.

    AntwortenLöschen
  4. Ja, das war sehr aufregend, Cora. Da hast du recht. Das kommt davon, wenn man als Kater seine privaten Angelegenheiten nicht selbst regeln kann. Ehe man sich's versieht, ist man als treuer Freund, als treue Freundin selbst in der Bedrouille. Warum fallen wir immer wieder darauf rein?

    Na ja, unsere nächste Reise war ja ganz angenehm, ... oder?

    AntwortenLöschen
  5. ein sehr spannender aber auch sehr schöner bericht mein kleiner freund. hat spaß gemacht zu lesen ;)

    hab ein schönes we,

    luana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, Luana. Manchmal wäre mir ein bisschen weniger Aufregung lieber, aber sag das mal meinen Mitreisenden. Habt auch ein schönes Wochenende.

      Löschen
  6. Uff bin ich froh das alles gut ausgegangen ist. Naja, dass der Pit kurz zu Hause war um mich abzuholen und ein bisschen frische Wäsche einzupacken, das habe ich ja miterlebt.Und das die Amy wieder Depressionen hat, weil sie wieder nicht mit auf Reieen darf, leider auch...aber ich bin so froh, das die ganze Bagasch da geblieben ist wo sie hin gehört....das wäre ha noch schöner wenn die alle hätten hier wohnen sollen...nee, nee das hätte mir nicht so gefallen.

    Jack

    AntwortenLöschen
  7. Freu dich lieber nicht zu früh, Jack. Der Pit hat seinen Kindern eure Adresse gegeben. Vielleicht braucht ja mal jemand eine neue Unterkunft oder will länger Urlaub machen. Familie muss zusammenhalten, nicht wahr? Gnihihi.

    Die Amy soll nicht Trübsinn blasen, sondern daran denken, vor welcher Aufregung sie verschont bleibt, weil sie nicht mit uns verreisen muss. Das hält das Fell flauschig und das Gemüt lustig. Sag ihr das. Die versteht das völlig falsch mit den Zusammenhängen. Mit uns zu verreisen ist eine Anstrengung: Arbeit! Last! Mühsal! Wenn ihr das doch bloß in den Schädel reingehen würde.

    Frauen eben. Boah ...

    AntwortenLöschen