Freitag, 5. Februar 2016

Edeltraut - in delikater Mission (1. Teil)

Edeltraut – mit „t“, nicht mit „d“, darauf legt sie wert. Zuerst hatte ich das immer falsch geschrieben.

Ihr erinnert euch an sie? Sie stammte ursprünglich aus dem Adressbüchlein vom Paule (keine Ahnung, wie sie dort reinkam), hatte dann jedoch eine kurze, aber langweilige Affäre mit dem Pit. Jawohl, mit genau diesem Pit, der Schnarchnase aus Schleswig-Holstein. Wer ihn kennt, kann nicht glauben, dass er dafür Energie aufbringen konnte, doch es stimmt. Edeltraut ist damals ein Wochenende zu ihm nach Hause gefahren, um sich näher kennen zu lernen. Wer es nachlesen möchte, hier steht es geschrieben.

Pit, Edeltraut

Das Foto zeugt von der atemberaubenden Harmonie, die sich augenblicklich eingestellt hatte, kaum dass sie sich begegnet waren. Mimik und Körpersprache verraten die Seelenverwandtschaft und nicht zuletzt das tief empfundene Vertrauen in die gemeinsame Zukunft. Mir wird jedes Mal warm ums Herz, wenn ich das Foto betrachte.

Kurz darauf waren die Meinungen allerdings auseinandergegangen. Der Pit hatte von „mümmelnder Karottenbraut“ geredet, die Edeltraut vom „abtörnenden Schlaffi“. Wahrscheinlich hätte sich alles in Wohlgefallen aufgelöst, jeder wäre in seine eigene Ecke zurückgekehrt, hätte die Episode nicht ein Nachspiel gehabt: Wenige Wochen später nämlich durfte Edeltraut ihre drei süßen Kinderchen präsentieren. Sie hatte in Davos, ihrem Heimatort, entbunden.


Jo, und der Pit war Vater geworden.

Was sich jetzt abspielte, gehört allerdings nicht zu den Ruhmesblättern der Knackwurst'schen Geisteshaltung. Statt der jungen Mutter beizustehen, hat der Pit alle Verantwortung von sich gewiesen. Nein, das könne nicht sein, er wäre nicht der Vater, unmöglich, nein, nein, nein!

So, warum denn nicht? Die Kleinen sahen ihm doch recht ähnlich. Guckt selbst:


Blödsinn! Erstens hätte die Edeltraut ja auch aufpassen können, und zweitens wäre er kas... äh … also … hätte jenen kosmetischen Eingriff hinter sich, von dem die meisten vierbeinigen Außenträger selten schwärmen.

Na, das war die blödeste Ausrede, die ich je gehört hatte. Nur weil seine Leute mal mit ihm beim Tierarzt waren, soll er nicht Vater geworden sein? Ich war empört über so viel Rohheit und Ignoranz.

Pit
Die Edeltraut hatte bald darauf jeden Kontakt zum Pit abgebrochen, nachdem sie begriffen hatte, dass der Herr Obermacho lieber auf seinem Schnarchkissen liegen blieb und keine Anstalten machte, wenigstens die Alimente rüberzuschieben. Tief enttäuscht hatte sie sich abgewandt, jedoch auf der Suche nach aufrichtiger Ansprache einen neuen, wahren Freund gefunden. Wir haben lange Telefonate geführt. Wir haben viele Mails geschrieben. Wir hatten gute, ehrliche Gespräche. Mit ein wenig Stolz darf ich behaupten, dass Edeltraut mein Verständnis und meine absolute Verschwiegenheit sehr zu schätzen wusste.

Oft haben wir zu ergründen versucht, was in dem Quarkschädel von Pit vorgehen mochte. Warum war die Beziehung gescheitert? Lag es an Davos? Hatte der Pit Bedenken, seine Zukunft im Schnee zu gestalten, umgeben von Bergen und hoppelnden Gämsen, wo er doch plattes Grün gewohnt ist und die Zuverlässigkeit zentral gesteuerter Wohnraumwärme? Oder war es Edeltrauts akademische Karriere als Quantenphysikerin, die ihm Angst bereitete, da er selbst doch nur über die Grundkenntnisse im Rudel-Management verfügt, und die noch nicht mal zertifiziert?


Paule
Vom Paule kam auch keine Hilfe. Der war inzwischen längst mit seiner Chantal oder Roswitha oder Roxanne oder Hillie-Billie oder wie immer seine Tussi gerade hieß zusammen. Der hatte keine Augen für das Schicksal einer verlassenen, allein erziehenden Mutter. So blieb die Verantwortung wieder an mir hängen.

Gern habe ich die Edeltraut unterstützt, als sie ihren gut dotierten Job aufgeben wollte, um sich ganz der Erziehung der Kinder zu widmen. Als die Kinder größer waren, hat sie halbtags eine Stelle an einem statistischen Institut angenommen. Das erleichterte die Kommunikation ungemein. Unsere Unterhaltungen hatten jetzt viel mehr Klarheit und Stringenz.

Überzeugt euch selbst. Hier z.B. erklärt Edeltraut, wie sich ihrer Erfahrung nach Pits Interessen zusammensetzen:


Im Inhalt sieht es nicht gut aus für den Ringelplüsch, nicht wahr? Das ist keine dolle Referenz, was die Edeltraut da zur Kenntnis gibt. Oft, so oft, habe ich mit ihm darüber zu sprechen versucht, habe ihm meinerseits freundschaftliche Anteilnahme angeboten, habe zart und vorsichtig auf das Glück eigener Kinder hingewiesen und auf die Freude, sie aufwachsen zu sehen und sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten – doch er hat nichts davon wissen wollen.
Halt du dich da raus, Stinkstiefel“, hat er mich angefaucht.
Er wäre Junggeselle und er bliebe Junggeselle. Da könne ja jede kommen, die ein paar rötlich gemusterte Gören hat, und brauchte bloß zu behaupten, er wäre der Vater – und damit basta! Schluss, aus, Ende. Er wolle nicht mehr darüber reden.


Schade, ich hätte gern mit ihm ein bisschen über Edeltraut gelästert. Solche Männerabende sind noch immer die schönsten. Doch wenn er nicht wollte, was hätte ich tun können? So ist das Thema eingeschlafen. Wir haben Edeltraut allmählich vergessen.

Irgendwann jedoch – das muss im Spätherbst gewesen sein – hat der Pit mich angerufen. Seine Stimme klang merkwürdig gehetzt. Ob ich allein sei, hat er wissen wollen, oder ob die Putze oder die Mia in der Nähe wären.
Nein? Okay, dann hör gut zu.“

Ich muss schon sagen, was ich jetzt vernehmen musste, war starker Tobak. Ich fass das mal kurz zusammen:

Der Pit hatte eine Mail bekommen, und zwar von seiner Tochter. Sie heißt Pitomba. Inzwischen ist sie erwachsen und lebt in Zermatt. Sie würde gern mal vorbeikommen, ihren Vater kennenlernen, am besten noch vor Weihnachten. Wann wäre es ihm recht? 

Ich
Ui-ui-ui! Da musste ich tief Luft holen. Ja, und jetzt?

Das Mädel dürfe auf keinen Fall bei ihm aufkreuzen, hat der Pit gesagt.
Hörst du, Max, auf keinen Fall!“

Wieso denn nicht?

Weil er der Tante Susanne, der Lisa, dem Opa und all den andern hoch und heilig geschworen hätte, dass er nicht der Vater von Edeltrauts Kindern wäre.

Na, ich denke, das bist du doch auch gar nicht“, habe ich geantwortet.

Stimmt“, hat der Pit gemeint. „Aber wenn die nun hier ankommt und so aussieht wie ich oder so spricht wie ich oder die Pizza so hält wie ich, dann bin ich doch unglaubwürdig. Dann denkt doch jeder, ich hätte gelogen!

Hm, da war was dran. Peinliche Situation, das musste ich zugeben.

Max, du musst mir helfen!“, tat der Pit wieder von vorn anfangen.
Und dann hat er mir seinen Plan erklärt:

Er würde der Begegnung zuvorkommen. Statt seine Tochter daheim zu empfangen, würde er zu ihr nach Zermatt reisen. Davon dürfe aber keiner wissen, deshalb sollte ich offiziell behaupten, dass er die Woche bei mir in Hannover wäre. In Wirklichkeit jedoch würde ich ihn in die Schweiz begleiten.

Moment mal, ja? Wie käme ich denn dazu?

Darauf folgte ein schwulstiger Sermon über Männerfreundschaft und Lebensrettung.
Außerdem kommst du von oben besser an die Getränkeautomaten ran“, hat er mich anzuschleimen versucht.

Apropos Münzen. Wie stand's überhaupt mit den Kosten? Woher wollte er das Reisegeld nehmen?

Luke
Ach, das hätte er schon geregelt. Ein Teil käme von seiner Mamas Kreditkarte, die er in der Nachttischschublade gefunden hätte, ein Teil wäre aus seinem Sparschwein (von Opa zum Geburtstag) und den Rest würde er sich von Luke leihen, der ein Schweinegeld verdiene mit seiner nächtlichen Mäusejagd. Für jede abgelieferte Maus werde er schließlich gut bezahlt von der Mama.

Ich tat mir ein paar Tage Bedenkzeit ausbitten. Bei Cola und Schaumwaffel habe ich lange nachgedacht. Sollte ich dieses miese Spiel von Lügerei und Irreführung mitmachen? Sollte ich mich bei zunehmend trüberen Wetter aus der warmen Bude entfernen, um mir im Schweizer Gebirge die Frisur anfrosten zu lassen? War es das wert? Würde es mir was bringen?

Um es gleich zu sagen: Meine Hilfsbereitschaft hat gesiegt. Dem Pit fiel ein Stein vom Herzen:
Max, du bist doch eine gute Seele.“
Allerdings – ganz so wie geplant würde sich die Sache nicht durchziehen lassen. Die Putze ließe mich nie allein mit dem Pit auf Reise gehen, also müsste wohl oder übel die Mia mitkommen.
Oh, super!“, tat sie in die Flügel klatschen. „Dort ist doch St. Moritz in der Nähe. Die haben so schicke Geschäfte da.“
Mir war so, als wäre Pits Enthusiasmus um zehn Grad gesunken.

Und dann trumpfte die Mia noch einen obendrauf:
Ohne die Cora komm ich aber nicht mit. Mit euch Jungs will ich nicht allein verreisen.“
Boah, der Pit kriegte gezackte Pupillen; das konnte ich sogar durchs Telefon sehen.
Ihr seid nicht ganz dicht!“, tat er schreien. „Wie soll ich denn für vier Leute bezahlen? Für vier!“


Aber die Mädels kannten kein Pardon.
Dann eben nicht“, hat die Mia gemeint und ungerührt der Cora die neusten Fotos ihrer eitergrünen Handtasche gemailt.
Dagegen war männliche Argumentation wirkungslos. Der Pit tat tief seufzen am Telefon. Mir war so, als hätte er kurz aufgeschluchzt.

Das nächste Problem: Als der Pit daheim erzählte (harmlos flötend), dass er in Kürze den Max besuchen fahre, ist ihm die Amy auf den Schoß gehopst (na ja, aufs Sofakissen).
Bitte, bitte, nimm mich mit!“, hat sie gebettelt.
Und dann hat sie erklärt, wie ich ihr angeblich versprochen hätte, dass sie mal zu uns kommen dürfe. Dieses „mal“ sei jetzt. Sie würde sofort anfangen, den Rucksack zu packen.

Der arme Kerl, er konnte einem schon fast leid tun. Dagegen war ihm nichts Plausibles eingefallen. Er hat sich wortlos in sein Schnarchkissen verzogen. Nur gut, dass der Jack noch immer traumatisiert war von Coras Spezialbehandlung in Las Vegas. Der wollte gar nicht freiwillig mitkommen. So mussten wir auf den wenigstens nicht auch noch aufpassen.

Amy
Die Amy haben wir dann bei der Putze abgeliefert. Die hat mit ihr, während wir weg waren, die Schränke ausgeräumt und mal ordentlich ausgewischt. Natürlich war es der Amy nicht recht, dass wir ohne sie weiterzogen, und selbstverständlich hatten wir weder ihr noch der Putze den wahren Grund unserer Mission verraten. Wir hatten gesagt, wir würden ein Seminar über Schüßler-Salze besuchen inklusive Heilfasten, Töpferkurs, Pontius Pilatus, Tanz-Workshop und Stuhlkreis. Hunde wären leider nicht zugelassen.

Die Putze war entzückt. Sie behauptet ja heute noch, dass sich dieses Alternativ-Tralala günstig auf meine Sozialprognose auswirken täte. Dabei war schon vor Jahren all das Wassergelatsche und Ökö-Gemüse-Geknabbere, das wir mitgemacht hatten, ohne jegliche Wirkung geblieben. Aber Mütter sind nun mal schnell zu begeistern, so lange es sich gesund und pädagogisch anhört.

Wir haben unsere Rucksäcke geschnappt, haben uns ein Taxi bestellt und sind zum Bahnhof gefahren. Vor uns lag – noch – mildes Wetter und schöner Sonnenschein. Aber die Schweiz, wer würde wissen, ob wir nicht mit Skiern unter den Füßen oder einem Apfel auf dem Kopf zurückkehren würden?

Fortsetzung folgt.

P.S. Für alle, denen die familiären und sozialen Verbindungen zu unübersichtlich sind, hier alles Wichtige auf einen Blick:



Fotos: Cora und Paule: © G.H.
          Pit, Luke und Amy:  © Club der glücklichen Vierbeiner
          Rapsfeld Graubünden, Alpen/Blumen: Pixabay
          Kaninchenkinder, Edeltraut: Morguefile
© Max: Papageiengeschichten 

19 Kommentare :

  1. Max irgendwie hab ich es in den Knochen, das Vorhaben wird nicht einfach...
    Fast könnte ich denken, da gibt es genug Klippen, die umschifft werden müssen.
    Wuff Tibi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach, Tibi, wo denkst du hin? Es ist alles total glatt gelaufen. *lüg*

      Löschen
  2. Lieber Max,
    Jetzt haben wir deinen Bericht mehrmals gelesen, aber es bleibt schwierig. Es sind so viele handelnde Personen und dann noch die Frage wer mit wem schlief. Für und ist da schwer durchzuschauen *seufz* Könntest du das vielleicht nochmal als Tabelle oder Schaubild darstellen? Ich verliere sonst spätestens nach dem dritten Absatz den Überblick und Polly interessiert sowieso immer nur, ob in der Geschichte hübsche junge Männer vorkommen. Wohin das führt, kann man ja nun bei dir lesen!
    Aber eine Abenteuerreise in die Schweiz hätte ich auch gern gemacht. Also, wenn du noch Verstärkung brauchst...
    Wuff aus Terrierhausen,
    Dein Karlsson

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Karlsson,

      ja, es ist ein wenig unübersichtlich, wenn man die Verhältnisse nicht kennt, obwohl alles ganz einfach ist, wenn man's weiß. Wie du siehst, habe ich euch das Wichtigste aufgeschrieben und als Tabelle oben angehängt. Ich hoffe, dass ihr den Drive nicht verliert, um diese Angelegenheit weiter zu verfolgen; in der Schweiz sind wir nur zu viert.

      Da wir auch längst wieder daheim sind, mein Bericht sich also auf die Vergangenheit bezieht, können wir dich leider nicht mitnehmen. Außerdem war das ja auch keine Vergnügungsreise, sondern bitterer Ernst, geboren aus einem tragischen Schicksal. Oh-oh, das war hart. Mit zwei albernen Tussen und einer knauserigen Knackwurst unterwegs zu sein ist schon Strafe genug.

      Wenn wir dann allerdings mal wieder in Urlaub fahren sollten – ich meine, in so richtigen Urlaub –, kannst du gern noch mal daran erinnern, dass du dich anschließen möchtest. Ehrliches, tatkräftiges Testosteron ist bei mir generell immer willkommen. Wie bist du denn so als Reisekumpel? Wenn du folgende Fragen mit ja beantwortest, bist du bei mir richtig:

      - Ich habe genug Taschengeld dabei
      - Ich besitze einen gültigen Reisepass
      - Ich muss nicht dauernd zu Hause anrufen und Frage und Antwort stehen
      - Meine Leute brauchen nicht alles zu wissen
      - Ich lasse mein Handy daheim
      - Ich akzeptiere den Max als Reiseleiter
      - Ich interessiere mich nicht für Schuhgeschäfte und Boutiquen
      - Ich bin mit Imbisskost zufrieden
      - Ich brauche keine 5-Sterne-Hotels, um mich wohlzufühlen
      - Ich kotze nicht in Flugzeuge
      - Ich popele nicht an Kirchen und Burgen, so dass sie einstürzen
      - Ich bin bereit, im Notfall meinen Reisekumpel aus den Fängen der Riesenkrake zu befreien
      - Ich unterstütze das Motto: Einer für alle, alle für einen

      Na, wie sieht's aus.
      Dein Max

      Löschen
  3. Oh, jetzt bin ich sehr gerührt, dass du uns tatsächlich einen Übersichtsplan gebastelt hast. Nun ist alles viel klarer, insbesondere seit ich begriffen habe, dass Edeltraut ein Kaninchen ist und gar nicht die rote Katze.

    Der Reiseplan geht klar, glaube ich.
    Zu Punkt 1: Mein Papa zahlt bestimmt. Das tut der immer.
    Zu Punkt 2: Ich bin geimpft, gechipt und habe einen europäischen Heimtierausweis.
    Zu Punkt 3: Ich kann gar nicht telefonieren.
    Zu Punkt 4: Meine Leute sollten beser GAR NICHTS wissen.
    Zu Punkt 5: s. Punkt 3
    Zu Punkt 6: Du kannst gern den Reiseleiter machen, ich kann uns überall rausbeissen.
    Zu Punkt 7: Wenn ich kotze, dann in Schuhgeschäfte und Boutiquen, somit hätte sich auch Punkt 10 erledigt.
    Zu Punkt 8: Am Imbiss gibt's ja meistens Wurst. Das wäre das o.k. für mich.
    Zu Punkt 9: Hotels sind doof, außer Hunde dürfen mit in den Frühstücksraum und werden nicht daran gehindert, sich am Buffet zu bedienen.
    Punkt 10: siehe Schuhgeschäfte und Boutiquen
    Punkt 11: Meine Mama hat mich ordentlich erzogen, ich popele nie.
    Punkt 12: Au ja, Riesenkraken beissen!
    Punkt 13: Die drei Musketiere mag ich am liebsten.

    Alles klar, dein Karlsson

    AntwortenLöschen
  4. Ach, lieber, guter Karlsson, ich sehe schon – wir sind aus dem gleichen Schrot und Korn. In Boutiquen und Schuhgeschäfte kotzen, ja, das schont die männlichen Kräfte, das hat die Natur klug eingerichtet. Schade, dass ich daran nicht erkrankt bin, sonst könnte ich die Mädels allein losziehen lassen. Ganze Nachmittage, ja Wochen und Jahre meines Lebens habe ich deswegen schon verloren.

    Am besten, du liest mal mit, wie es uns in der Schweiz ergangen ist. Dann bekommst du einen Eindruck, wer wir sind. Hotelzimmer können sehr nützlich sein , insbesondere bei Kälte und Regen, und wo wir absteigen, dürfen wir IMMER ans Büfett. Das ist also nicht das Problem.

    Man sagt, ich sei etwas … nun ja … dominant. Außerdem würde ich über jeden herziehen (über jeden!), und wenn man es mit mir zu tun hat, müsse man viel Humor aufbringen und am besten nichts persönlich nehmen, gar nichts. Nun, ich seh das nicht so dramatisch. Eigentlich bin ich ein sehr verträglicher Vogel, bescheiden, zurückhaltend und gerecht – wenn ich nur nicht immer solche Chaoten an den Hacken hätte. Da muss man doch vogelig werden!

    Wenn du später immer noch Lust haben solltest, das nächste Mal mitzukommen (und deine Leute es erlauben – ach was, die brauchen das gar nicht zu wissen), dann sag einfach Bescheid.

    Ach, noch was: Du kannst nicht telefonieren? Gibt's das heutzutage noch? Aber mit dem Internet kannst du umgehen. Na, das langt doch. Hauptsache, man kann dich erreichen und es stecken nicht dauernd irgendwelche Weiber ihre Nasen in unsere Angelegenheiten.

    AntwortenLöschen
  5. Haha, also allmählich kommt Licht ins Dunkel, jetzt weiß ich Bescheid und ihr könnt Euch sicher sein das ich alles der Mama erzähle.... es sei denn, ich darf das nächste Mal mit in den Urlaub.
    Amy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach ja? Dann verrat uns mal, warum wir eine Petze mitnehmen sollten? Bei uns herrscht Chorgeist. Wir singen alle an einem Strang.

      Löschen
    2. Wer ist ne Petze? Die Amy doch nicht, die ist schon voll in Ordnung....und wenn wir in den Urlaub fahren, dann hat sie ja die Mama ganz für sich alleine. Nur Du bist auch immer gemein zu ihr und das musst Du mal sein lassen.
      Pit würde ihr schließlich ganz schön was erzählen wenn sie petzen würde.
      In unserer Familie gilt auch, einer für alle und alle für einen.
      Jack

      Löschen
    3. Okay, dann tauschen wir: Die Amy kommt mit uns und dafür bleibt dann die Cora bei dir.

      Ha ha ha.

      Löschen
    4. Von wegen, neue Männer braucht das Land (also solche wie mich) und nicht irgendwelche Sesselpupser. Die Cora bleibt bei der Amy, da kann sie auch immer schön einen schnasseln und ich komme mit Euch.

      Jack

      Löschen
    5. Na, nun beruhige dich man wieder, Kleiner. Wir werden schon noch zusammen in den Urlaub fahren. Die Cora kommt mit und die Amy bleibt daheim. So. Basta. Ich bin nicht gemein, sondern denke nur gruppendynamisch klug. Die Amy hat nämlich drei, nein vier entscheidende Nachteile: 1. Sie hat zu viel Östrogen, 2. Sie petzt, 3. Sie hat keine Erfahrungen im Verreisen (Bornholm gildet nicht), und 4. ist sie zu groß. Für die müsste man glatt 'nen Einzelfahrschein bezahlen. Das ist nicht drin in unsern Budgets. So weit alles verstanden?

      Löschen
    6. Na nu mal Butter bei die Fische, es ist doch alles sonnenklar, der Jack kommt mit uns in den Urlaub, sonst wird es zu frauenlastig, und schließlich können wir ihn gebrauchen, z.B. zum, äh, hm, naja für irgendwas werden wir ihn schon gebrauchen können. Und die Amy bleibt bei der Mama und da können die machen was Frauen eben so machen.
      Pit

      Löschen
    7. Genau. Das ist endlich mal 'n wahres Wort. So wird's gemacht. Danke, Pit. Die Mia und die Cora sind lastig genug, da brauchen wird dringend männliches Gegengewicht. Wir müssen nur aufpassen, dass die Amy nicht petzt und unsere Futter-Elsen hier nicht mitlesen. Wenn die das spitz kriegen von der Schweiz, wie es wirklich war, dann lassen die uns so schnell nicht aus dem Haus.

      Löschen
  6. Habt ihr mit ´nem Clown gefrühstückt?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nö, wieso? Der Jack fand deine ... öhm ... Spezialbehandlung in Las Vegas so toll, dass er nichts sehnlichster wünscht, als das schnellstmöglich zu wiederholen. Das soll man ja auch tun: Das Trauma konfrontieren, damit es einem nichts mehr anhaben kann. Gnihihi.

      Löschen
  7. Was für ein Abenteuer - und das ohne mich - nun ja - du bist zurück, also ist wohl alles ohne großes Federlassen abgegangen.
    Mit dem Heli wäre ich gerne von Zermatt nach Davos mitgeflogen - zum schoppen - Knacker-Würste schoppen, während die Mia nach neuen Federboas schaut :-)

    Nun ja, es ist ja gewesen, aber vielleicht nächstes Mal - der Heli könnte dann vom Karlsson-Papa bezahlt werden, gelle.

    So, nun warten wir auf Teil II dieser tragischen Komödie - Bente

    AntwortenLöschen
  8. Ja, wir sind schon zurück. Gott sei Dank. Das nächste Mal mische ich mich nicht mehr in die Familienangelegenheiten anderer. Kommt nur Schererei dabei raus.

    Und zur Info: Nach St. Moritz sind wir nicht gewesen, aber ein Helikopter hat eine Rolle gespielt. *seufz* Der zweite Teil kommt am Freitag. Tragisch, tragisch, ja, das kann man wohl sagen. Komödie? Nein!

    AntwortenLöschen