Donnerstag, 12. März 2015

Diva
2009 – 2015



„Wo ich bin, da ist hinten“, hat Diva mal gesagt.

Ja-ha, aber nicht im Herzen der Menschen. Sie meinte die Reihenfolge beim Nachmittagsspaziergang, wir meinen die Freude, die wir an ihr hatten, an ihrem herrlichen Gesicht, an ihrer Art, die Welt zu meistern, und natürlich an den vielen Fotos, die uns zeigten, was Diva so machte und wie sie lebte.

Darüber sind einige Jahre vergangen. Wohl keiner von uns hätte gedacht, dass dies je ein Ende haben könnte, denn Diva schien nicht ernstlich krank zu sein. Ihr Blog gehörte dazu, war immer da, wurde gepflegt, wurde besucht, so als sei er durch nichts zu erschüttern. Das haben Institutionen so an sich: Man kommt gar nicht auf den Gedanken, dass es mal anders sein könnte. Und doch ist es passiert, buchstäblich von der einen Sekunde auf die andere. Diva ist bei einem Ausflug an der Mosel tot umgefallen.

Dass die Sonne schien und Diva am Wasser starb, das sie so gern mochte, macht das Fassungslose nicht greifbar. Einen Sinn kann ich darin nicht erkennen, obwohl ich weiß, dass das Leben nicht gerecht ist und es deshalb keinen Sinn hat, nach dem Sinn zu fragen. Aber etwas zum Festhalten möchte man haben, etwas, das einen versöhnlicher stimmt mit dem Grausamen der Endgültigkeit.

Und sicherlich sitzt der Kloß im Hals noch einmal zwei Zentimeter tiefer, weil Divas plötzliches Ende auch uns so gnadenlos vor Augen führt, wie schnell es mit uns zu Ende sein kann – ohne Vorwarnung, ohne Vorahnung. Wir sind mit unserer Endlichkeit konfrontiert, dazu mit unserer Erinnerung an die schlimmen Schmerzen, die unser eigenes Herz verkrampften, als wir selbst einen unserer Liebsten verloren.

Dass  die Trauer die Kehrseite der Liebe ist, macht es nicht einfacher. Ich fände es aber auch nicht gerecht Diva gegenüber, wenn neben all dem Schweren der Stunde kein Platz wäre für das Fröhliche und für das Leichte, das Diva doch so herrlich lebte. Ich möchte sie so in Erinnerung behalten, wie ich dachte, dass sie war. Und für mich war Diva vor allem eins:

Die Queen des gepflegten Energiesparens.

Hier mit Donna

Oder anders ausgedrückt: My Couch is my castle. Soll sich dieser Rolf Benz doch woanders draufsetzen. 



Aber diese effektive Art, den Organismus vor Überanstrengung zu bewahren, ist selbstverständlich nicht gleichzusetzen mit Verantwortungslosigkeit. Ganz im Gegenteil, Diva hatte wichtige Aufgaben zu erfüllen.

Da wäre zum Beispiel den Rhein zu beaufsichtigen, und das möglichst täglich. An- und Abreise waren jeweils zu Fuß zu absolvieren; einen Shuttle-Service gab es nicht.


Oder die Menschen zu bespaßen, indem man sich dusselige Verkleidungen anhängen ließ. Die Zweibeiner kriegten das Jauchzen, einem selbst kratzte das Ding blöde am Teint. Aber was machte man nicht alles für die häusliche Heiterkeit?


Und dann mussten die Menschen natürlich regelmäßig an die frische Luft. Diva hat sie Gassi geführt. Eisern. Bei jedem Wetter. Und wehe, die haben genölt: „Ich will aber nach Hause!“ Nix da, Bewegung ist gut für die Verdauung. 


Da es daheim – leider, man muss es mal deutlich aussprechen – keine ausreichende Versorgung mit Matchwasser gab, musste sich Diva selbst drum kümmern. Verwöhnen geht anders. Geklagt hat sie nie, auch nie nach Luxus gerufen. 


Und schließlich wollte Donna noch unterhalten werden. Rennen, spielen, rennen. Selbstlos hat sich Diva auch hier in die Pflicht nehmen lassen. Sie hatte eben ein großes Herz. 


Mach's gut, Mädchen. Sicher wirst du deine geliebte Emma wiedersehen. Und grüß mir den Angus. Der hat's auch gern gemütlich.

Wo ihr seid, das ist nicht hinten, da ist vorn. Ihr habt mein Leben bunter gemacht, und daran erinnere ich mich gern. 

Dein Max

Fotos: © Diva

11 Kommentare :

  1. Lieber Max,

    Du bist der Beste. Das hast Du schön geschrieben. Diva war etwas ganz Besonderes und Du hast sie genauso beschrieben wie sie war. Im Moment häufen sich die schlechten Nachrichten und wir sind völlig fassungslos.
    Ich wünsche den Familien von Diva und Angus ganz viel Kraft, in Gedanken sind wir bei ihnen.
    Susanne, Pit und der ganze Rest

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  2. Wir möchten auch unser Beileid bekunden und folgendes Zitat, das wir mal gelesen haben, weitergeben:

    "Ohne Tränen hätte die Seele keinen Regenbogen"

    RIP Diva

    LG Mel mit Thaya + Io

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  3. Auch ich schicke Abschlussgrüße über die Regenbogenbrücke - im Moment sind die Zeiten hart - und du lieber Max hast wieder die allerbesten Worte für so einen schweren Gang gefunden.
    Alles Gute - auch für die Trauerfamilie -
    Deine Bente

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  4. Ich hab es nicht glauben können...
    und bin mit euch sehr traurig.
    Max du hast einen wunderbaren Nachruf geschrieben.
    Traurige Grüsse von Sylvia und Tibi

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  5. Danke, ihr Lieben.

    Auch Diva hat es verdient.

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  6. Mir fwehlen die Worte! So schön geschrieben! Danke , Danke , Danke lieber Max!
    Liebe Grüsse Anja 6 Donna

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  7. mir laufen gerade die tränen über das gesicht...mein gott ist das schrecklich :(

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    1. Ja, das kam ganz unerwartet. Kanntest du Diva?

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    2. nein aber der recht junge hund meiner nachbarn ist auch einfach so umgefallen als sie am meer urlaub machten :( ich glaub er war erst fünf jahre alt... :(

      gibt es diva´s blog noch?

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    3. Divas ursprüngliche Blogs sind eingestellt, aber noch online. Schau mal hier. Der aktuelle Blog ist von Donna und ihren Menschen.

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